130 Millionen Euro vom Bund für attraktiveren ÖPNV

Im Kampf gegen zu hohe Abgaswerte in deutschen Städten will der Bund neue Ideen für einen attraktiveren Nahverkehr mit Bussen und Bahnen voranbringen. Dafür sollen rasch umsetzbare Projekte in fünf „Modellstädten“ bis 2020 mit insgesamt bis zu 130 Millionen Euro gefördert werden

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Ideen für attraktiveren Nahverkehr
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Von
  • dpa

Seltenes Idyll: Münchens S-Bahn-Stationen sind normalerweise stark überlaufen. Die Weltstadt mit Herz gehört nicht zu den fünf Modellstädten, über die der Bund sein Füllhorn schwenkt.

(Bild: MVG München)

Im Kampf gegen zu hohe Abgaswerte in deutschen Städten will der Bund neue Ideen für einen attraktiveren Nahverkehr mit Bussen und Bahnen voranbringen. Dafür sollen rasch umsetzbare Projekte in fünf „Modellstädten“ bis 2020 mit insgesamt bis zu 130 Millionen Euro gefördert werden, wie Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) und seine Umweltkollegin Svenja Schulze (SPD) heute (14. August 2018) in Berlin sagten.

Bonn und Essen in Nordrhein-Westfalen sowie Mannheim, Reutlingen und Herrenberg in Baden-Württemberg wollen zum Beispiel neue Tarife anbieten sowie teils Takte verdichten und das Liniennetz erweitern. Die Projekte sollen bei Erfolg auch mögliche Modelle für andere Städte mit hoher Luftverschmutzung sein.

In der Streitfrage von technischen Umrüstungen älterer Diesel stellten beide Minister eine Verständigung in der Bundesregierung in Aussicht. Schulze erneuerte ihre Forderung nach solchen Umbauten an Motoren, Scheuer bekräftigte seine Bedenken. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat eine Entscheidung bis Ende September angekündigt.

Philipp Kosok, Verkehrsexperte des ökologisch orientierten Verkehrsclubs VCD kommentiert die Ankündigung: „Mit Modellprojekten in fünf Städten lässt sich nicht für saubere Luft in 65 Städten sorgen. Eine Studie für die Wirksamkeit von Maßnahmen braucht es nicht. Die Lösungen für saubere Luft liegen auf der Hand. (...) Es sind die Pendler, die täglich 20, 30 oder 50 Kilometer zur Arbeit in das Stadtzentrum fahren, denen man Alternativen zur Fahrt mit dem eigenen Auto anbieten muss.” (fpi)