Patientendaten irrtĂĽmlich im Web

Daten von Patienten des Wiener Allgemeinen Krankenhauses waren vier Jahre lang im Internet zugänglich.

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Von
  • Dorothee Wiegand

Vier Jahre lang waren persönlichen Daten von 82 Patienten des Wiener Allgemeinen Krankenhauses (AKH) öffentlich zugänglich. Dies berichtet das österreichische Nachrichtenmagazin profil in seiner aktuellen Ausgabe. Alle Messwerte, Symptome und Angaben zu Medikamentengaben, die im Rahmen einer medizinischen Studie zusammenkamen, waren verknüpft mit Angaben zur Person seit 1997 im Internet auf den Web-Seiten des AKH für die Öffentlichkeit zugänglich.

Eigentlich sollten die Daten der internen Kommunikation der Ärzte dienen. Die entsprechende Netzwerk-Infrastruktur (DermaNet) war an der Universitätsklinik für Dermatologie aufgebaut worden. Teile der Informationen waren auch für die Öffentlichkeit bestimmt. Auch die Daten der Studie befanden sich irrtümlich im öffentlichen Bereich. "Welcome to DermaNet!" hieß es dort bis vor kurzem einladend. "Die Informationen des DermaNet sind über das Internet weltweit erreichbar!"

Genau das hätte mit den Patientendaten nicht passieren dürfen. Grundsätzlich müssen medizinische Details vor einer Veröffentlichung anonymisiert werden. In Wien ist es offenbar noch unklar, wie die Daten auf die öffentlich zugänglichen Web-Pages geraten sind. Er wisse nicht, wer verantwortlich sei, sagte AKH-Arzt Michael Binder dem Magazin profil. Er sei zwar der Webmaster, habe die Seiten aber schon seit drei Jahren nicht mehr betreut. Mittlerweile lagern die Patientendaten nach Angaben von profil dort, wo sie ursprünglich hingehörten: im geschützten Bereich von DermaNet. (dwi)