Einbruch in Apples Intranet – Teenager vor Gericht

Ein minderjähriger "Apple-Fan" hatte längere Zeit Zugriff auf interne Systeme des Konzerns sowie angeblich auch auf Kunden-Accounts.

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Apple

(Bild: dpa, Chen Zhongqiu)

Lesezeit: 2 Min.

In Australien hat sich ein Teenager für Einbrüche in Apples Intranet schuldig bekannt. Der zu den Tatzeitpunkten sechzehnjährige Schüler konnte angeblich über einen Zeitraum von rund einem Jahr mehrfach in Apples interne Computersysteme eindringen. Dabei habe er rund 90 GByte an "sicheren Dateien" heruntergeladen sowie auch Zugriff auf Benutzerkonten von Kunden gehabt, wie vor Gericht erklärt wurde.

Der Fernzugriff auf Apples Intranet habe der Jugendliche von zu Hause aus durchgeführt, trotz Verschleierungstechniken spürte ihn die australische Bundespolizei (AFP) nach Hinweise der von Apple kontaktierten US-Bundespolizei FBI auf.

Zwei dort beschlagnahmte Apple-Laptops hätten dieselbe Seriennummer aufgewiesen wie die Geräte, mit denen auf die internen Computersysteme des Unternehmens zugegriffen wurden, wie The Age berichtet. Eine große Menge an Dateien und Hack-Anleitungen habe die Polizei in einem Ordner namens "hacky hack hack" gefunden.

Der Hacker hatte Authorisierungsschlüssel unter seine Kontrolle gebracht und konnte sich so als ein bestehender Nutzer anmelden, schreibt die australische Zeitung, dies habe einwandfrei funktioniert, bis die Polizei das Haus durchsucht habe. Wie der Einbruch in Apples Intranet genau stattfand, welche Daten dabei entwendet wurden und ob auch iCloud-Daten dabei betroffen waren, bleibt vorerst unklar.

Der Hacker sei ein großer Apple-Fan und habe davon geträumt, für die Firma zu arbeiten, so der Anwalt des Jugendlichen. In Hacker-Kreisen sei dieser so bekannt, dass die Öffentlichmachung von Details ihn in Gefahr bringen würde, meinte der Anwalt weiter. Auch Apple sei in Hinblick auf öffentliche Aufmerksamkeit bei diesem Fall "sehr sensibel", wird der Staatsanwalt von der Zeitung zitiert.

[Update 17.8.2018 10:05 Uhr] Laut Apple hatte der Hacker keinen Zugriff auf persönliche Nutzerdaten. (lbe)