Microsofts Suchmaschine Bing läuft jetzt mit .NET Core 2.1

Die Suchmaschine Bing verabschiedet sich vom .NET Framework und setzt jetzt auf das quelloffene .NET Core 2.1.

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Microsoft-Logo

(Bild: dpa, Britta Pedersen)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Björn Bohn

Microsofts Suchmaschine Bing setzt auf das quelloffene Framework .NET Core 2.1. Bisher lief die Suche auf dem klassischen .NET Framework, Microsoft hat sich aber aufgrund einer besseren Performance mit .NET Core davon abgewandt. Darüber hinaus soll .NET Core mit der Unterstützung von Side-by-Side- und App-Local-Installationen sowie ReadyToRun Images weitere Vorzüge bieten. Seit dem 2. Juni ist .NET Core im Einsatz, das .NET-Team stellte die Änderung jetzt erstmals vor.

In der offiziellen Ankündigung zum Wechsel spricht Microsoft von einem großen Performanceschub seit der Einführung von .NET Core 2.1. Der nachfolgende Graph zeigt die internen Serverlatenzen der letzten Monate. Mit .NET Core hat Microsoft also augenscheinlich eine Verbesserung von 34 Prozent erreicht. Als größten Faktor dafür benennt Microsoft die nun mögliche Vektorisierung der String-Vergleiche und Indexierungsvorgänge.

Die Veränderung der internen Serverlatenzen von Bing.com

(Bild: Microsoft)

Microsoft erklärt weiterhin, dass .NET Core das Werkzeug crossgen einsetzen kann, um Code in einem Schritt vor dem Deployment vorzukompilieren. Dadurch sind alle Images die in die Produktion ausgerollt werden lauffähig. Das bisher eingesetzte .NET Framework setzte auf das Werkzeug NGEN (Native Image Generator), das ein Vorkompilieren des Codes auf der Maschine, die den Code ausführen soll, erforderte, was für Bing nicht praktikabel war.

Auf den Wechsel war Microsoft wohl schon lange vorbereitet. Das Team habe versucht, den Code für die verschiedenen .NET-Implementierungen portabel zu halten und nicht auf Bibliotheken zu setzen, die nur auf Windows und für das .NET Framework verfügbar waren. Ursprünglich begann das Unterfangen mit .NET Standard 1.x, aber die reduzierte API-Oberfläche hatte für Probleme gesorgt. Mit .NET Standard 2.0 war der Wechsel laut Microsoft relativ schmerzfrei und .NET Core konnte schnell eingesetzt werden. (bbo)