Siemens-Konzernumbau: Angeblich Abbau von 20.000 Stellen geplant

Anfang August verkündete Siemens-Chef Joe Kaeser eine Umstrukturierung des Konzerns. Die könnte 20.000 Jobs in der Zentrale kosten, heißt es nun.

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Siemens -  Joe Kaeser

(Bild: dpa, Tobias Hase)

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Der geplante Konzernumbau von Siemens könnte auch 20.000 Jobs überflüssig machen. Chef Joe Kaeser habe in Gesprächen mit Investoren diese Zahl als Einsparungsziel genannt, berichtet das Manager Magazin. Dieser Jobabbau solle aber nicht Mitarbeiter in den Werken betreffen, sondern Stellen in der Zentrale.

Kaeser habe gegenüber Analysten betont, dass die Effizienz in den Querschnittsfunktionen wie Personal, Finanzen oder Recht bis 2021 um mehr als 20 Prozent steigen solle. Zudem seien Einsparungen von 10 bis 20 Prozent bei internen Dienstleistungen wie etwa bei der IT und anderen Standardprozessen geplant. Diese Einsparungen sollten dann bis zu 2 Prozent mehr Marge bringen. Laut dem Bericht des Manager Magazins lägen die geplanten Einsparungen bei 1,7 Milliarden Euro.

Der Anfang August bekanntgegebene Konzernumbau trägt den Namen "Vision 2020+". Aus fünf Unternehmensbereichen sollen drei werden, die weitgehend autonom agieren. Siemens wolle damit profitabler werden und schneller wachsen, teilte die Führung mit. Die fünf Sparten digitale Fabrik, Kraftwerke, Energiemanagement, Gebäudetechnologie und Antriebe würden in drei "operativen Gesellschaften" aufgehen.

Bei der öffentlichen Vorstellung des Plans wurde auch schon erklärt, dass für die Zentrale eine "deutlich schlankere" Aufstellung angestrebt sei. Aufgaben und Mitarbeiter werden an andere Einheiten abgegeben, man will sich auf Kernaufgaben beschränken.

Die bisherigen Kraftwerks- und Antriebssparten sind wegen mangelnder Neuaufträge für konventionelle Kraftwerke ohnehin schon in Schwierigkeiten, in den beiden Bereichen will Siemens in Deutschland etwa 3000 Stellen abbauen.

Siemens kommentierte den Bericht bislang nicht. Ein Sprecher der Gewerkschaft IG-Metall sagte gegenüber dem Manager Magazin: "Wir haben die Zusage des Vorstands, dass die neue Strategie kein verkapptes Abbauprogramm ist."

Das neue Strategieprogramm reiht sich ein in eine jahrelange Serie von Umstrukturierungen. Ein sechster Bereich – die Medizintechnik – war erst im Frühjahr ausgegliedert und als Healthineers separat an die Börse gebracht worden. (axk)