TV-Preise im Sinkflug, auch OLEDs werden langsam erschwinglich

Die Preise für 4K-TVs sind aktuell bemerkenswert niedrig. Bei den OLEDs ist der Preisverfall besonders eklatant. Die richtige Zeit zum Kauf?

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TV-Preise im Sinkflug, auch OLEDs werden langsam erschwinglich
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Ein Blick in den Preisvergleich und erst recht die gezielte Suche nach Sonderangeboten bringt es an den Tag: Smart-TVs werden derzeit so günstig gehandelt wie nie. So bekommt man 55-Zöller, die immerhin eine Diagonale von 1,40 Metern und ultrahohe Auflösung besitzen, schon für unter 500 Euro. Dabei handelt es sich mitnichten um uralte Geräte oder B-Ware, sondern teilweise um Fernseher, die erst vor wenigen Monaten auf den Markt gekommen sind. Gut ausgestattete LCD-TVs ohne besondere Extras bekommt man derzeit für 500 bis 600 Euro.

Etwas teurer sind TVs mit Displays, die HDR10 beherrschen, also besonders hell und kontraststark sind – die Hochkontrast-Wiedergabe etabliert sich also so langsam. Das war im vergangenen Jahr noch anders. Einige Geräte wie das 55UK6100 von LG gibt es sogar für unter 500 Euro, was aber die Ausnahme ist. Das Verblüffende: HDR-Fernseher, die zunächst billiger waren, sind etwas teurer geworden, während die teureren Geräte zugleich im Preis gefallen sind. Das Gros der HDR-10-TVs mit 55 Zoll Diagonale kostet derzeit um 850 Euro; im Frühjahr waren es noch um 1300 Euro.

Der 55B7V von LG (getestet in c't 16/2017) kostete zur Markteinführung im April 2017 stolze 3000 Euro; heute sind es gerade einmal 1200 Euro.

Noch bemerkenswerter ist der Preisverfall bei den organischen Displays: Er liegt zwischen 50 und 60 Prozent. Zwar handelt es sich dabei meist um Geräte aus dem Vorjahr, doch die technische Entwicklung ist hier nicht so stürmisch gewesen – in den teuren OLED-TVs wurde bereits im vergangenen Jahr Toptechnik verbaut. Nur Anwender, die immer auf dem neuesten technischen Stand sein wollen und auch ihre Zuspielgeräte topaktuell halten, sollten mit einem Neukauf besser bis zum Spätherbst warten, wenn die neuen Modelle von der IFA in den Handel kommen.

Alle anderen Nutzer können aktuell bis zu 2500 Euro sparen und "nur" 1300 Euro oder weniger für ein 4K-OLED ausgeben, das seit 2017 im Handel ist. Dabei sollte man auch bedenken, dass das gute Stück ohnehin mehrere Jahre im Wohnzimmer stehen dürfte: Im Mittel werden Fernsehgeräte hierzulande immer noch knapp sieben Jahre genutzt, und sie wandern danach beispielsweise ins Schlafzimmer statt auf den Wertstoffhof.

Die Fußball-WM hat durch das frühe Ausscheiden der Deutschen Nationalmannschaft nicht zum erhofften TV-Absatz geführt.

(Bild: Ulrike Kuhlmann / heise online)

Der Preisrutsch ist zum Teil der Jahreszeit geschuldet: Im Sommer werden vergleichsweise wenige Fernseher verkauft, weshalb die Läden etwas lauter trommeln müssen, um Kunden anzulocken. Außerdem hat die Fußball-WM nicht nur Fans enttäuscht: Die TV-Verkäufe sind nicht so in die Höhe geschnellt, wie es die Hersteller und der Handel erhofft haben. Deshalb werden etliche Läden nun ihre Lagerbestände bereinigen müssen um Platz zu schaffen, denn Anfang September ist IFA: Passend zur Unterhaltungselektronikshow in Berlin kommen die neuen Modelle für den Jahresendverkauf in den Handel (ja, in 17 Wochen ist Weihnachten!). Und dann wird es deutlich schwieriger für den Handel, Modelle aus dem letzten Jahr loszuwerden.

Wer sparen will und nicht das allerneueste Fernsehgerät braucht, könnte sich also jetzt umschauen und sollte gegebenenfalls auch verhandeln – je näher die IFA und das Weihnachtsgeschäft rückt, umso kompromissbereiter könnten sich einige Händler zeigen.

Im Video wird erklärt, worauf man beim Kauf günstiger Geräte achten sollte und wo man eventuell Abstriche machen muss:

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