Ardubat: Arduino-Shield spürt Fledermäuse auf

Als nachtaktive Flugtiere sind Fledermäuse schwierig zu beobachten – mit diesem Arduino-Detektor zum Selberbauen kommt man ihrer Ultraschallortung auf die Spur.

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Arduino-Board mit Aufsteckplatine ArduBat

(Bild: Frank Pliquett)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Helga Hansen

Ardubat ist eine Aufsteckplatine für den Arduino Uno, mit der Fledermäuse entdeckt werden können. Im Dunklen sind die nachtaktiven Tiere sonst gut getarnt, benötigen zur Orientierung aber Ultraschall. Das nutzt Ardubat aus. Die Ortung funktioniert bis zu 30 Metern Entfernung – abhängig von der Fledermausart. Wer mag, kann das Gerät nach dem Zusammenbau um zahlreiche Funktionen erweitern.

Hinter der Platine stecken der Kieler Frank Pliquett und Tony Messina aus Las Vegas, die Fledermausschutz mit Elektronikprojekten verbinden. Mit dem Ardubat-Shield wollen sie den Einstieg in die Fledermausbeobachtung einfach und günstig machen. Auf dem Shield sind dafür nur eine Handvoll handelsüblicher Bauteile eingesetzt, die als kompletter Bausatz ebenso wie einzelne Platinen bei Messina bestellt werden können – die Schaltung haben sie auch veröffentlicht. Das fertig gelötete Shield kann anschließend auf den Arduino Uno gesteckt werden. Mit einem Gehäuse und 9-Volt-Spannungsversorgung wird daraus sogar ein mobiles Gerät.

Ein mobiler Logger mit Akku, der circa 24 Stunden durchhält.

(Bild: Frank Pliquett)

Je nach Programmierung kann das Board verschiedene Daten erheben und auswerten, etwa die Frequenz der Rufe oder die Rufabstände. Dazu gibt es zahlreiche Erweiterungsmöglichkeiten für eigene Ideen: das Data Logger Shield von Adafruit kann zwischen Arduino und Ardubat gesteckt werden, um die erhobenen Sensorwerte auf einer SD-Karte zu speichern. Wer ein LC-Display anschließt, kann die Daten auch sofort anzeigen lassen. Auch das Senden an einen PC oder Smartphone, weitere Sensoren oder die Steuerung externer Geräte wie Kameras sind möglich. Noch ohne den Ardubat-Logger haben Messina und Pliquett das Projekt Blinkenbats umgesetzt. Dabei visualisieren LED-Leuchten am Boden die Flugrichtung von Fledermäusen.

Durch die Kombination des übersichtlichen Boards und vielfältige Ausbaumöglichkeiten bietet der Ardubat einen schnellen Programmiereinstieg genau wie weitere Herausforderungen. Insbesondere für Schulen sei der ArduBat interessant, so Pliquett. Sie könnten einfacher als bisher Fledermausprojekte anbieten und die Geräte dafür nachts Daten sammeln lassen. Die Auswertung kann tagsüber im Unterricht erfolgen. Derzeit arbeitet er daran, Netzwerke mehrerer Logger zur Erfassung der Fledermausaktivität in einer Region umzusetzen.

Zum Thema "Fledermäuse mit dem Arduino detektieren" hält Pliquett schließlich einen Vortrag auf der Maker Faire Hannover. Er beginnt am Sonntag um 14:30 Uhr im Future Meeting Space 2. Die Maker Faire findet am 15. und 16. September im Hannover Congress Centrum statt und ist bereits am Freitag den 14. September exklusiv für Schulklassen geöffnet. (hch)