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Smartphone: Sony Xperia XZ3 mit OLED-Display und Android 9 Pie

Das Xperia XZ3 ist Sonys erstes Smartphone mit OLED-Bildschirm. Doch nicht nur damit schließen die Japaner zu den Konkurrenten auf.

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Sony Xperia XZ3 mit OLED-Display und Android 9 Pie
Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Hannes A. Czerulla

Auch Sony hat nun den Sprung vom LCD zum OLED-Bildschirm im Smartphone gewagt. Das neue Spitzenmodell Xperia XZ3 wird mit der Technik ausgestattet sein, die deutlich höhere Kontraste und einen größeren Farbumfang als die bisher verwendeten IPS-LCDs verspricht. Die Japaner präsentierten das Gerät auf der IFA.

Auch die weitere Ausstattung spricht dafür, dass das XZ3 anderen Spitzenmodellen Konkurrenz machen kann: Herzstück ist Qualcomms momentan schnellster Chipsatz Snapdragon 845. Der Prozessor besteht aus vier Kernen, die mit 2,8 GHz getaktet sind und vier mit 1,8 Ghz. Der RAM ist mit 4 GByte ausreichend, aber nicht außergewöhnlich groß dimensioniert. 64 GByte fasst der Flash-Speicher und kann per MicroSDXC-Karte ergänzt werden. Auch gibt es eine Dual-SIM-Version; ob diese allerdings nach Europa kommt, ist noch unklar.

Der Akku fällt mit 3300 mAh durchschnittlich groß aus und sollte bei den meisten Nutzern für etwa anderthalb Tage Nutzung genug Strom liefern. Außer USB Typ-C (USB 3.1) lässt sich das Telefon auch kabellos per Qi laden. Im LTE-Netz funkt das XZ3 mit bis zu 1,2 GBit/s (Cat 18) – wenn es hierzulande entsprechende Verträge gäbe. Außerdem an Bord sind Bluetooth 5.0 und WLAN 802.11 a/b/g/n/ac MIMO. Ob das Gerät eine Klinkenbuchse hat, ist noch unklar. Über Bluetooth sendet es Musik auch im hochauflösenden LDAC-Format und aptX HD. Das Gehäuse ist nach IP65/68 gegen Staub und Wasser geschützt.

Sony Xperia XZ3 (3 Bilder)

(Bild: Sony)

Das 6 Zoll große Display zeigt eine Auflösung von 2880 × 1440 (QHD+). Es ergibt sich ein Seitenverhältnis von 18:9. Die Seitenränder sind leicht nach hinten gebogen und in etwa so schmal wie beispielsweise beim Samsung Galaxy S9. Doch der obere und unterere Bildschirmrand fallen dagegen altmodisch breit aus. Geschützt ist sowohl die Vorder- als auch die Rückseite mit Corning Gorilla Glas 5. Im Always-On-Modus zeigt das Display Uhrzeit, Weckzeiten oder Benachrichtigungen an, ohne die gesamte Anzeige aktivieren zu müssen.

Das Display-Panel für das Display stammt aller Wahrscheinlichkeit nach von LG – dem einzigen Hersteller der sogenannten POLED-Displays. Für Diskussionen sorgte die Technik unter anderem, als ein solches Panel im Google Pixel 2 XL eingesetzt wurde. Viele Nutzer beklagten sich über eine blaustichige Darstellung und flaue Farben. Erst nach einem Software-Update besserte sich die Lage.

Laut Hersteller erreicht die Anzeige des XZ3 eine Helligkeit von 550 cd/m². Das reicht für die meisten Situationen, um das Display ohne Schwierigkeiten ablesen zu können. Bei direkter Sonneneinstrahlung werden aber die Reflektionen dominieren. Einziger weiterer Hersteller von Smartphone-OLED-Panels ist Samsung, der auf schon deutlich mehr Erfahrung mit OLED-Displays dieser Größe aufweisen kann und entsprechend mit weniger Problemen zu kämpfen hat.

Gegen den Trend baut Sony keine Doppelkamera, sondern nur eine einzelne ein. Sie nimmt Fotos mit 19 Megapixeln auf und Videos in 4K-Auflösung. Zeitlupen-Aufnahmen erfasst sie mit bis zu 960 Bildern pro Sekunde, aber nur in Full-HD und nur etwa 0,3 Sekunden lang. Zieht man das Smartphone aus der Tasche und dreht es quer, startet automatisch die Kamera. Die Frontkamera hat eine Auflösung von 13 Megapixeln.

Das Xperia XZ3 will Sony ab Oktober für 799 Euro in den Farben Schwarz, Silber und Grün anbieten. Ab 5. Oktober erhalten Käufer als Zugabe eine 12-monatige Mitgliedschaft bei Playstation Plus. Ab dem 4. September ist das XZ3 vorbestellbar.

Update: Ursprünglich war in der Meldung davon die Rede, dass Sony noch kein passendes Qi-Ladegerät anbietet. Das stimmt so nicht: Das Sony WCH20 lädt Geräte kabellose per Qi und hat einen eigenen Lautsprecher eingebaut. Es kostet rund 100 Euro. (hcz)