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ZTE Axon 9 Pro: Top-Smartphone zum Budget-Preis?

Die Ausstattungsliste des Axon 9 Pro lässt mit OLED-Display und Snapdragon 845 kaum Wünsche offen.

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ZTE Axon 9 Pro: Top-Smartphone zum Budget-Preis?
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Hannes A. Czerulla
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Abgesehen von Sony hat kaum ein Smartphone-Hersteller ein neues Spitzenmodell auf der IFA vorgestellt – außer ZTE. Das neue Axon 9 Pro stellt die neue Speerspitze von ZTEs Smartphone-Portfolio dar. Unter anderem bringt das 6,21 Zoll große OLED-Display das Gerät auf ein Niveau mit den Top-Modellen der populäreren Hersteller. Hinzukommen Qualcomm schnellster SoC Snapdragon 845, 6 GByte RAM, 128 GByte Flash-Speicher, ein großer Akku und alle modernen Funkstandards.

Zwar gibt ZTE die Auflösung mit 2248 × 1080 an, doch werden die obersten Pixelreihen durch den Notch unterbrochen, der Lautsprecher, Frontkamera und Sensoren beherbergt. Zieht man diese Bildzeilen ab, hat die nutzbare Bildfläche ein Seitenverhältnis von 18:9 (beziehungsweise 2:1). Dank der OLED-Technik ist der Kontrast genauso hoch wie beispielsweise in den Samsung-Geräten und die Farben ebenso kräftig. Wie hoch die Helligkeit liegt, sagt der Hersteller noch nicht. Sie wird mindestens bei über 500 cd/m² liegen – so wie bei aktuellen OLED-Anzeigen üblich. Höchstwahrscheinlich stammt das Display-Panel von Samsung, das sonst kein Hersteller OLED-Panels für Smartphones fertigt – LG bezeichnet seine OLED-Anzeigen als POLED.

ZTE Axon 9 Pro (3 Bilder)

Als SoC setzt ZTE den Qualcomm 845 ein, das Topmodell des Chipherstellers. Er ist unter anderem für hohe Grafikleistung bekannt und setzt sich aus zweimal vier Kernen zusammen, vier stromsparende mit 1,8 GHz und vier auf Leistung getrimmte mit 2,8 GHz. 6 GByte RAM vervollständigen das High-End-System. Der WLAN-Chip unterstützt 802.11 a/b/g/n/ac. Bluetooth 5.0 ist an Bord und NFC.

Auf der Rückseite findet man eine Doppelkamera mit 12- beziehungsweise 20-Megapixel-Sensor. Bei letzterer Kamera handelt es sich um ein Modell mit noch weitwinkeligerem Objektiv als die Hauptkamera. Beim Kurztest am Stand unter schwierigen Lichtverhältnissen machten die Bilder einen soliden Eindruck. Beeindrucken konnten die Fotos aber nicht. Ein endgültiges Fazit werden wir erst nach einem ausführlichen Test ziehen können. Einen optischen Bildstabilisator hat nur die 12-Megapixel-Kamera.

Hierzulande wird es das Axon 9 Pro nur in einem dunklen Blau geben. Die gesamte Rückseite ist auf Hochglanz getrimmt, entsprechen deutlich fallen Fingerabdrücke auf. Das Gehäuse ist nach IP68 gegen Wasser und Staub geschützt. Wegen des ausladenden Displays fallen die Gehäusemaße entsprechend groß aus: 15,7 cm × 7,5 cm × 0,8 cm. Das Gewicht beträgt laut Hersteller 179 Gramm.

Dafür ist auch für einen großen Akku Platz. Mit 4000 mAh sollten alle Nutzer durch mindestens eineinhalb Tage kommen, ohne neu laden zu müssen. Letzteres passiert über einen USB-Anschluss Typ-C per Quick Charge 4.0 oder sogar kabellos.

Einer der wenigen Schwachpunkte des Telefons ist die Software. Denn als Betriebssystem installiert ZTE Android 8.1 und nicht die aktuelle Version 9. Verzichten muss man dadurch beispielsweise auf den neuen Launcher.

Immerhin wird das Betriebssystem mit nur wenig Zusatzsoftware ausgeliefert. ZTE versprach zudem regelmäßige Updates.

Der UVP von 650 Euro ist eine Kampfansage an die etablierten Hersteller, die bei Marktstart deutlich mehr für ähnlich ausgestattete Modelle nehmen. Allerdings sind die Preise beispielsweise des Samsung Galaxy S9 oder des OnePlus 6 auf ähnliches oder gar niedrigeres Niveau gesunken.

(hcz)