Statistik der Woche: Billiges Fleisch
Die Deutschen essen ihr Fleisch zu billig und zu viel davon, so heißt es oft. Was davon stimmt, zeigt unsere Infografik.
- Mathias Brandt
In Deutschland wird weniger Fleisch gegessen – aber nicht viel weniger. Laut Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung konsumierte im vergangenen Jahr jeder Deutsche im Schnitt 59,7 Kilogramm Rind, Schwein, Geflügel und andere landlebende Tiere – das sind rund drei Kilo weniger als 2011.
Noch ist dieser Trend aber nicht bei den Fleischerzeugern angekommen. Schlachtmenge und Fleisch-Außenhandel stagnieren laut Zahlen des Statistischen Bundesamts auf hohem Niveau. Das dem so ist, dürfte nicht zuletzt am Fleischexport liegen. Wie die Grafik von Statista und Technology Review zeigt, wurden von rund acht Millionen Tonnen erzeugtem Fleisch 5,7 Millionen Tonnen ausgeführt. Gleichzeitig wurden 3,7 Millionen Tonnen Fleisch eingeführt. In Deutschland verbrauchen wir also trotz großer Eigenproduktion mehrheitlich Fleisch aus anderen Nationen.
Dass der Fleischverzehr nicht stärker sinkt, könnte auch eine Preisfrage sein. Fleisch ist hierzulande relativ billig. Aber nicht so billig, wie die Berichterstattung manchmal suggeriert. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland laut Eurostat beim Fleischpreis auf Rang zehn.
(anwe)