Microsoft TechEd im Zeichen von .NET

Am Montag hat Microsoft in Atlanta die alljährliche "TechEd" eröffnet, die größte und weltweit wohl wichtigste Konferenz für Entwickler und IT-Manager, die primär mit Windows arbeiten.

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Von
  • Gregor Hochmuth

In der Eröffnungsrede zur gestern gestarteten TechEd beschwor Paul Flessner, Vize-Präsident der .NET-Server-Gruppe bei Microsoft, den visionären Aspekt der neuen Strategie. Bei .NET handele es sich um eine Vielzahl neuer Technologien, die den Umgang mit Informationen völlig neu strukturieren und global vereinheitlichen sollen. Dabei setze Microsoft voll und ganz auf XML als den zukünftigen Standard für den Datenaustausch. Konkret realisiert Microsoft diese Vision in neuen Produktreihen, deren erste Server-Generation unter dem Namen ".NET Enterprise Server" bereits in diesem Jahr auf den Markt kam.

Flessner nutzte in seiner Präsentation die Gelegenheit, drei neue Server anzukündigen: Der ab sofort lieferbare "Mobile Information Server" soll dem Konzern einen Anteil am heißumkämpften "drahtlosen" Markt sichern. Konzipiert als Gateway zwischen Mobilfunknetzen und Microsofts übrigen Serverapplikationen ist das Produkt mit Exchange und damit Outlook gekoppelt. Laut Flessner will Vodafone mit Hilfe dieses Servers in Kürze seinen so genannten "Mobile OfficeLive-Dienst" starten. Das Projekt wird ab Mitte Juli in Großbritannien, Vodafones größtem Mobilfunkmarkt, anlaufen und den über zwölf Millionen Teilnehmern Zugang zu zentralen Outlook-Postfächern ermöglichen.

Der "Content Management Server" als Microsofts erstes Komplettredaktionssystem für Webseiten wird nicht vor September erwartet. Wie am Beispiel der hauseigene Seite xbox.com vorgeführt, können Online-Inhalte mit Hilfe von Templates effizient und mit geringem Aufwand erstellt und verändert werden. Darüber hinaus bietet die Plattform auch dynamische Personalisierung in Verbindung mit Microsofts Webserver (Internet Information Server) sowie dem Commerce Server.

Einen Vorgeschmack der zukünftigen Version des SQL-Servers ("Yukon") vermittelte Microsoft in einer Demo. In diesem Produkt werde XML untrennbar mit der internen Datenstruktur verknüpft sein und somit die Realisierung der hausinternen ".NET" -Vision weiter vorantreiben. Die überarbeitete Datenbank soll darüber hinaus voll in die ".NET "-Infrastruktur ("Common Language Runtime") integriert sein, sodass Anfragen und Kommandos dann auch etwa in C#, Visual Basic oder Java angeblich ohne Performanceverlust verarbeitet werden können. Ein Erscheinungsdatum hat Flessner nicht genannt; unter Insidern rechnet man jedoch mit dem zweiten Quartal 2002.

Die hohen Erwartungen der über 8000 aus aller Welt nach Atlanta gereisten Teilnehmer reflektiert anschaulich die Registrierungsgebühr der Veranstaltung, die bei rund 2000 US-Dollar liegt. Neben dem Schwerpunktthema .NET stehen auch Neuheiten wie Office/Windows XP auf dem Programm. Höhepunkt der einwöchigen Zusammenkunft der Microsoft-Pilger dürfte eine programmatische Rede von Bill Gates am heutigen Dienstag sein, gefolgt von einer Jubiläumsparty für "Visual Basic", das in diesem Jahr seinen zehnten Geburtstag feiert. (Gregor Hochmuth) / (ps)