Leck auf der ISS entstand wohl durch Pfusch in Russland

Das vergangene Woche auf der ISS gefundene Leck ist offenbar schon auf der Erde entstanden. Ein Arbeiter könnte gepfuscht haben, berichten russische Medien.

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Leck auf der ISS entstand wohl durch Pfusch in Russland

Die ISS

(Bild: NASA)

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Das auf der Internationalen Raumstation ISS entdeckte Leck wurde offenbar durch einen Fehler auf der Erde verursacht. Das berichten russische Medien unter Berufung auf den Chef der russischen Weltraumagentur Roskosmos Dmitri Rogosin. Demnach wurde ein Einschlag eines Mikrometeoriten als Ursache bereits ausgeschlossen und die Ermittlungen konzentrierten sich inzwischen auf den Raumfahrtkonzern Energija, wo die Sojus-Kapsel gefertigt wurde. In deren Hülle war das Leck gefunden worden.

Unter anderem von der Nachrichtenagentur TASS wird unter Berufung auf eine anonyme Quelle die Theorie verbreitet, dass es den Anschein habe, als wäre ein Arbeiter mit einer Bohrmaschine abgerutscht und habe das Loch verursacht. Statt darüber zu informieren, könnte das Leck mit Klebstoff abgedichtet worden sein, weswegen es bei anschließenden Tests nicht gefunden wurde. Im All habe sich der Klebstoff dann zusammengezogen und sei schließlich aus dem Loch gerutscht. Erst danach strömte die Atmosphäre hinaus und das Leck konnte entdeckt werden.

Sollte sich das bestätigen, müsse geklärt werden, ob es sich um ein Versehen oder Sabotage gehandelt hat, sagt Rogosin. Inzwischen hat die Weltraumagentur russische und ausländische Medien gebeten, nicht freigegebene Informationen nicht zu verbreiten. Die Untersuchungskommission werde ihre Arbeit Mitte September abschließen. Meldungen unter Berufung auf anonyme Quellen aus der Raumfahrtindustrie könnten deren Arbeit beeinflussen.

Wie weit die Ermittlungen fortgeschritten sind, ist deswegen unklar, die russische Seite Pravda.ru meldet aber schon, dass die Schuldigen gefunden wurden und bestraft würden. Für die Crew bestand nach wiederholter Zusicherung der Bodencrew zu keiner Zeit Gefahr. Ende vergangener Woche hatten die Astronauten an Bord der ISS das Leck provisorisch abgedichtet. Es liegt in einem Bereich der Sojus-Kapsel, der bei der Rückkehr zur Erde abgesprengt wird, für die rückkehrenden Raumfahrer bedeute es deswegen auch weiterhin keine Gefahr.

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(Bild: NASA/Bill Ingalls)

(mho)