Schwächere US-Wirtschaft dämpft IT-Expertenmangel

Obwohl in den USA weniger neue Jobs erwartet werden als ursprünglich angenommen, bleiben High-Tech-Arbeiter weiterhin gesucht.

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Von
  • Angela Meyer

Obwohl in den USA weniger neue Jobs erwartet werden, als ursprünglich angenommen, bleiben High-Tech-Arbeiter weiterhin gesucht. Nach der wirtschaftlichen Abschwächung planen die US-Unternehmen, bis Jahresende etwa 900.000 neue IT-Spezialisten einzustellen – nicht einmal die Hälfte der bisher vorausgesagten 1,6 Millionen, zitiert das Wall Street Journal aus einer heute veröffentlichten Studie des Wirtschaftsverbandes Information Technology Association of America (ITAA). Dennoch bleiben wahrscheinlich 425.000 Stellen unbesetzt.

Im vergangenen Jahr hatte die ITTA noch ein doppelt so hohes Defizit verkündet. Neben verstärkter Aus- und Weiterbildung hat auch der Zustrom an qualifizierten Kräften aus dem Ausland zu einer Verringerung des Mangels beigetragen. Im Oktober war die Zahl der zulässigen H1B-Visa – in etwa vergleichbar der deutschen Green Card – von 115.000 auf 195.000 erhöht worden. Während die Unternehmensverbände dies als Stütze der Wettbewerbsfähigkeit begrüßten, gab es auch Gegenstimmen, die fürchteten, dass sich das Lohnniveau verringere, wenn sich ausländische Spezialisten für niedrigere Gehälter engagieren ließen.

Das Gros der Stellen bietet auch in den USA nicht die IT-Branche selbst: 640.000 der in diesem Jahr gesuchten IT-Spezialisten möchten laut der Studie Unternehmen anderer Branchen einstellen. Ein Viertel der neuen Stellen sollen im technischen Support entstehen. Auch bei der Systemberatung steigt die Zahl der Jobs deutlich und bei der Netzwerkadministration zumindest ein wenig. Technische Redakteure und Datenbankadministratoren sind dagegen etwas weniger gefragt als bisher. Besonders stark ist der Einbruch bei den Webentwicklern: Die Unternehmen kündigten nur noch ein Viertel des Bedarfs vom letzten Jahr an. Um trotz des Mangels zurechtzukommen, gaben mehr als die Hälfte der befragten Unternehmer an, dass sie Aufgaben an Dritte auslagern würden.

Siehe auch Weniger technische Experten nachgefragt in Telepolis. (anm)