US-Verteidigungsministerium will 2 Milliarden US-Dollar in KI investieren

Künstliche Intelligenz mit menschenähnlichen Denkfähigkeiten wünscht sich das Pentagon und stellt 2 Milliarden US-Dollar für die Entwicklung bereit.

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US-Verteidigungsministerium will 2 Milliarden US-Dollar in KI investieren

Künstliche Intelligenz soll in bewaffneten US-Drohnen wie der MQ-9 Reaper selbst Entscheidungen treffen.

(Bild: Paul Ridgeway, U.S. Air Force)

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Die Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA), die Wissenschaftsbehörde für militärische Forschungs-Projekte des US-Verteidigungsministeriums, hat Investitionen in die Entwicklung einer dritten Generation der Künstlichen Intelligenz in Höhe von zwei Milliarden US-Dollar, umgerechnet etwa 1,73 Milliarden Euro, angekündigt. Ziel der "AI Next"-Kampagne sei die Entwicklung einer KI, die selbstständig auf veränderte Situationen reagieren können soll. "Heute mangelt es Maschinen an der Fähigkeit, aus dem Kontext heraus Schlussfolgerungen zu ziehen, ihr Training muss jede Eventualität umfassen, was nicht nur kostenintensiv, sondern letztlich auch unmöglich ist. Wir wollen erforschen, wie Maschinen menschenähnliche Kommunikations- und Denkfähigkeiten erlangen können, mit der Fähigkeit neue Situationen und Umgebungen zu erkennen und sich ihnen anzupassen", sagte DARPA-Chef Steven Walker.

Die Investitionen verteilen sich auf fünf Jahre und sollen in 20 Projekte fließen, die sich bereits jetzt mit der Entwicklung der nächsten Generation künstlicher Intelligenz beschäftigen, heißt es bei der DARPA. Darunter befinden sich Forschungen, die vom herkömmlichen Maschinellen Lernen zu kontextbezogenen "Denktechniken" führen soll. Darüber hinaus wenden über 60 aktive Programme Künstliche Intelligenz an. In den nächsten zwölf Monaten will die DARPA weitere Bekanntmachungen über neue Programme veröffentlichen, die die KI-Technik vorantreiben sollen.

Ein wichtiger Bestandteil der "AI Next"-Kampagne sei das im Juli 2018 angekündigte DARPA-Programm Artificial Intelligence Exploration (AIE). Dabei sollen Projekte, die sich auszahlen könnten, innerhalb von 18 Monaten auf die Beine gestellt werden. „In einer Welt des rasanten technologischen Fortschritts müssen wir uns bemühen, zügig neue Technologien zu entwickeln und in die Praxis zu überführen“, sagte Walker.

Das US-Verteidigungsministerium sieht Künstliche Intelligenz in der Waffentechnik als eine Schlüsseltechnologie. Man erhofft sich durch Waffensysteme, die automatisch selbst entscheiden können, militärische Vorteile durch kürzere Reaktionszeiten.

Zusammen mit Google arbeitet das Pentagon im Projekt Maven an einer bewaffneten Drohne, die durch eine Künstliche Intelligenz autonom und ohne menschliche Kontrolle militärische Ziele bekämpfen kann. Auf Druck der Mitarbeiter, die ethische Einwände hatten, hatte Google den Vertrag mit dem US-Verteidigungsministerium gekündigt und Regeln zur KI-Entwicklung aufgestellt. Der Vertrag soll 2019 auslaufen. (olb)