Deutsche Fußball-Roboter sind Vize-Europameister

Das Fußball-Roboter-Team des Lehrstuhls Informatik I von der Universität-Dortmund hat bei der Europameisterschaft in der MiroSot-Klasse nur knapp den ersten Platz verfehlt.

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Von
  • David Adamczewski

Das Fußball-Roboter-Team des Lehrstuhls Informatik I von der Universität-Dortmund hat bei der Europameisterschaft in der MiroSot-Klasse nur knapp den ersten Platz verfehlt. Beim Micro Robot World Cup Soccer Tournament (MiroSot) treffen auf einem 1,30 x 1,50 Meter großen Spielfeld zwei Roboter-Teams aufeinander, die jeweils aus drei maximal 75 x75 x75 mm großen Feldspielern bestehen. Eine Farb-CCD-Kamera beobachtet das Spielgeschehen. Von einem Zentralrechner – der im Fall der Dortmunder Mannschaft unter Linux läuft – wird über eine Farberkennung mittels Pixel-Such-Methode die Position der Roboter der eigenen Mannschaft und des Golfballes herausgefunden und an die einzelnen Spieler weitergeleitet.

Im Endspiel mussten sich die Dortmunder Roboter mit 3 : 5 der tschechischen Mannschaft geschlagen geben. Die Europameisterschaft wurde zum vierten Mal von der Federation of International Robot Soccer Association (FIRA) in Ostrava, Tschechien, veranstaltet.

Besonders in der Endphase des Spiels agierten die Roboter der Tschechen im Abschluss konsequenter – hinzu kam der starke gegnerische Torhüter, der zwei Elfmeter der Roboter aus Dortmund souverän halten konnte. Auf den dritten Platz wurde das österreichische Team AUSTRO verwiesen, das die Dortmunder in der Vorrunde als auch im Halbfinale mit 6 : 0 und 7 : 1 deutlich geschlagen hatten. Die verbleibende Zeit zur nächsten Weltmeisterschaft im August in Peking und Europameisterschaft im Mai 2002 wollen die Informatiker an der Uni-Dortmund dafür nutzen, um "die Möglichkeiten der Neuralen Netze und der Fuzzy Logik für die Spielstrategie zu testen".

Für Professor Bernd Reusch von der Uni Dortmund zeigt sich im Roboter-Fußball, welche vielfältigen Probleme noch zu lösen sind, "bis Roboter als intelligente Dienstleister für Menschen oder als selbstständige Akteure in der Fertigung eingesetzt werden können." Die Dortmunder Wissenschaftler und ihre Kollegen an anderen Universitäten wollen mit dieser Form des Fußballs allerdings nicht nur die Robotik weiterentwickeln, sondern auch junge Menschen für die Roboter-Technologie und die Entwicklung intelligenter Software begeistern. Das bisher ehrgeizigste Projekt verfolgen die Organisatoren der Roboter-Fußball-Weltmeisterschaft RoboCup. Sie wollen in 50 Jahren Spiele veranstalten, in denen humanoide Roboter nach den offiziellen Regeln der FIFA gegen den amtierenden menschlichen Fußballweltmeister antreten und gewinnen. (daa)