Nintendo Switch Online: Ein Abo ohne Mehrwert?

Bisher konnte man Nintendo-Switch-Spiele kostenlos online spielen, nun muss man ein Abo zahlen. Auch die neuen Cloud-Speicherstände sorgen für Kritik.

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Nintendo Switch Online: Ein Abo ohne Mehrwert?

(Bild: Nintendo)

Lesezeit: 3 Min.

Besitzer einer Switch müssen nun regelmäßig zahlen, um ihre Konsole wie bisher weiternutzen zu können. So lässt sich der Abo-Dienst Nintendo Switch Online, der am 19. September startet, etwas überspitzt auf den Punkt bringen. Das Problem: Online spielen können künftig nur noch Abonnenten, bisher konnte noch jeder Käufer in Multiplayer-Matches antreten.

Dass Nintendo nun in einem Werbeclip versucht, diese schlicht hinter eine Paywall verschobene Funktion als tolles neues Feature anzupreisen, geht nach hinten los: Das Video wurde auf Youtube ungewöhnlich schlecht bewertet, in den Kommentaren lassen Nutzer ihrer Verärgerung freien Lauf.

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Auch Besitzer einer PS4 oder Xbox One müssen ein Abo abschließen, wenn sie online spielen wollen. Das Nintendo-Abo ist sogar noch deutlich günstiger: Man kann 4 Euro für einen Monat, 8 Euro für 3 Monate und 20 Euro für ein Jahr zahlen.

Dass das Nintendo-Abo trotzdem so schlecht ankommt, liegt auch an fehlenden Vorteilen: Kunden von Nintendo Switch Online können lediglich online spielen, ihre Speicherstände in der Cloud ablegen und einige NES-Klassiker auf der Switch zocken (unter anderem "Super Mario Bros.", "Donkey Kong Arcade Classics Seires", "Double Dragon" und "The Legend of Zelda"). Außerdem bekommen sie Rabatte und können per Handy-App Voice-Chat nutzen. Die Konsole selbst kann man nach wie vor nicht für Voice-Chat benutzen, eine einfache Lösung via Headset und Switch ist derzeit nicht in Aussicht. Die Feature-Liste ist insgesamt wenig beeindruckend.

Abgesehen vom Online-Spielen ist da noch der Cloud-Speicher die interessanteste Funktion – vor allem deswegen, weil Nintendo es nicht erlaubt, die Speicherstände auf einem externen Datenträger zu sichern. Wird die Switch also geklaut, sind die Speicherstände damit auch endgültig futsch. Wenn die Speicherstände aber auf den Nintendo-Servern liegen, kann man zumindest an gleicher Stelle wieder loslegen – eine Lösung für ein hausgemachtes Problem.

Doch auch dieses Feature klingt besser, als es eigentlich ist: Die Cloud-Saves funktionieren nämlich nicht bei allen Spielen. Die Switch speichert in einigen populären Titeln wie FIFA 19, Dark Souls Remastered oder NBA 2k19 auch für Abonnenten weiterhin nur lokal – obwohl die genannten Titel auf anderen Plattformen Cloud-Speicherstände ohne Probleme unterstützen. Außerdem liegen die Daten nur so lange in der Cloud, wie man Abonnent ist. Sobald das Abo endet, kann man die Cloud-Speicherstände also auch nicht mehr nutzen. Kundenfreundlich ist das nicht. (dahe)