Philips verschiebt Branchen-Wechsel

Der Philips-Konzern hat sich im Konflikt mit der IG Metall eine Verschnaufpause verschafft.

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  • dpa

Der Philips-Konzern hat im Konflikt mit der IG Metall um die künftige Einordnung der Halbleiter-Fertigung einen Schritt zurück gemacht. Die geplante Neuordnung der Konzernsparte in Deutschland und der Wechsel von der Metall- in den Chemie-Branche werde um einen Monat auf den 1. August verschoben, teilte Philips heute in Hamburg mit. Eine Betriebsversammlung in der vergangenen Woche habe gezeigt, dass es noch Klärungs- und Beratungsbedarf mit Betriebsrat und Belegschaft gebe, sagte ein Sprecher.

Die IG Metall hatte einen Streik der rund 3000 Beschäftigten in Hamburg und Böblingen angekündigt, falls Philips in eine andere Branche wechseln sollte. Der Konzern begründete seinen Wechsel mit dem flexibleren Tarifvertrag in der Chemieindustrie. Er werde den Produktionsbedingungen in der Halbleiterindustrie besser gerecht; es handele sich um ein komplexes chemisches Verfahren ohne Metall verarbeitende Prozesse.

Gewerkschaften und Betriebsräte wollen dagegen die bestehenden Tarifverträge und vor allem Schichtmodelle behalten. "Philips muss klar sein, dass es ohne einen Tarifvertrag mit der IG Metall keine Lösung dieses Konflikts geben wird", sagte Gunter Barnbeck von der Gewerkschaft. Die Arbeitnehmer befürchten längere Arbeitszeiten und eine deutlich schlechtere Bezahlung von neu eingestellten Mitarbeitern. dpa / (em)