Googles neue Such- und Finde-Funktionen: Google überarbeitet App, Web- und Bilder-Suche

Zum 20. Geburtstag seiner Suche hat Google viele, tief greifende Veränderungen seiner zentralen Dienste angekündigt.

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Google überarbeitet (Bilder-) Suche und App
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Google hat ein ganzes Bündel neuer Funktionen seiner Suchmaschine angekündigt. So sollen die Suchergebnisse besser organisiert werden und vergangene, aber weiterhin relevante Resultate leichter wiederzufinden sein. Sogenannte Aktivitätskärtchen sollen helfen, dort weiterzumachen, wo der Anwender mit einer Suche aufgehört hat.

Wer zu einem bereits verwendeten Suchbegriff zurückkehrt, dem präsentiert der Suchdienst ein solches Kärtchen mit relevanten Seiten, die er bereits besucht hat und weiteren, bereits durchgeführten Suchanfragen, die relevant sein könnten. Sogenannte Sammlungen sollen dem Rechercheur zudem helfen, bei komplexen Suchen nützliche Inhalte wie Webseiten, Artikel oder Bilder zusammenzutragen.

20 Jahre Google: Neue Funktionen (10 Bilder)

Das "Aktivitätskärtchen" will Google nur zeigen, wenn es nützlich ist. Es soll nicht bei jeder Suche erscheinen. (Bild: Google)

Mit der "dynamischen Organisation der Suchergebnisse" verfolgt Google das Ziel weiter, dem Anwender möglichst viele Antworten und Inhalte direkt zu präsentieren. Bei einer Suche zeigt Google künftig Registerkarten mit den häufigsten und relevantesten Unterthemen oberhalb der Suchtreffer an. Als Beispiel nennt Google etwa die Suche nach "Yorkshire Terrier", zu der es Karten für Pflegetipps und die Zuchtgeschichte anzeigen wird.

Mit allerlei KI hat Google seine Bildersuche verbessert. So kann Google mittlerweile Bilder "lesen", ohne den dazugehörenden Webseitentext zu berücksichtigen. Ein Bild zeigt einen Tiger? Dann erzeugt Googles KI dazu automatisch die Konzepte "Katze", "Tier" und "Großkatze". Zudem hat Google am Ranking der Bilder-Suchergebnisse geschraubt. Wenn ein Nutzer zum Beispiel nach "Regale selber bauen" sucht, soll die Website hinter dem Bild jetzt eher eine Website für DIY-Projekte präsentieren als bisher. Auch will Google mehr Kontext zu Bildern anzeigen, etwa Bildunterschriften mit dem Titel der Website, auf der jedes Bild veröffentlicht wird. Googles Bildersuche soll ab sofort auch sogenennte AMP Stories entdecken – multimediale Geschichten in Googles Standard AMP für schnell ladende Mobil-Websites.

Gänzlich ohne Suchanfrage können Nutzer mit dem in der Google-App integrierten Feed neue Inhalte finden – der jetzt unter dem Namen Discover firmiert und ein neues Design erhalten hat. Neue Themenüberschriften sollen dem Anwender erklären, warum er eine bestimmte Karte in Discover angezeigt bekommt. Auch an der Artikelauswahl hat Google gefeilt. Discover soll jetzt mehr Videos, aktuelle visuelle Inhalte sowie Zeitloses anzeigen – Artikel und Videos, die nicht neu im Web, aber von denen Google annimmt, dass sie neu für den jeweiligen Nutzer sind.

Alle Neuerungen scheinen einem großen Ziel untergeordnet zu sein: Der Nutzer soll länger auf den Google-Ergebisseiten, in der Google-App gehalten werden und diese am besten gar nicht mehr verlassen: Google will nicht mehr nur als Such- und Startseite sowie als Portal fungieren, sondern den Benutzer allumfassend bedienen.

Auch wenn der Geburtstag der Google-Gründung bereits drei Wochen zurückliegt: Google selbst feiert seinen Geburtstag traditionell erst am 27. September. Insofern kann man die neuen Funktionen als Vorgriff auf Googles eigene Geburtstagsfeierlichkeiten sehen. Laut den Postings im Google-Blog sollen die neuen Suchfunktionen seit dem gestrigen Montag verfügbar sein – allerdings konnten wir sie noch nicht ausprobieren. Anscheinend werden sie nach und nach weltweit bei den Nutzern eingeführt. Discover ist erst für die Sprachen Englisch und Spanisch erhältlich, andere sollen "bald" folgen. (jo)