Photokina

Huawei: "Nicht die Spiegelreflexkamera ersetzen"

Huawei zeigt auf der Photokina erstmals seine Produkte am eigenen Stand. Wir wollten wissen, was sich der Smartphone-Hersteller von der Fotomesse verspricht.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 65 Kommentare lesen
Huawei: "Nicht die Spiegelreflexkamera ersetzen"

(Bild: Huawei)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Torsten Kleinz

Handy-Knipsen sind für viele Besucher der Photokina wahrscheinlich ein Gräuel – selbst wenn jeder von ihnen ein Smartphone eingesteckt hat. Nun traut sich erstmalig Huawei als Smartphone-Hersteller mit einem eigenen Stand unter die Hersteller klassischer Kameras.

Im Frühjahr hatte Huawei bereits seine P20-Serie vorgestellt, die nun auch auf der Photokina präsentiert wird. Insbesondere das Huawei P20 Pro soll ambitionierte Foto-Amateure überzeugen: In Zusammenarbeit mit Leica hat der Smartphone-Hersteller gleich drei verschiedene Kameras in das Gerät integriert, die insbesondere bei Aufnahmen im Dunkeln punkten sollen.

Gregor Almássy: Marketing Director bei Huawei Deutschland

(Bild: Huawei)

c't Fotografie online sprach mit Gregor Almássy, Marketing Director bei Huawei Deutschland, über die Messe und die Ansprüche des Smartphone-Herstellers an seine Produkte.

c‘t Fotografie online: Wie kam es dazu, dass Huawei der erste Smartphone-Hersteller auf der Photokina wird?

Gregor Almássy: Nach der Vorstellung der P20-Serie, haben wir viel positives Feedback für die Kamera des Huawei P20 Pro erhalten. Demnach war es für uns nur ein logischer nächster Schritt, bei den Kameraherstellern selbst mitzuspielen und die Photokina ist das geeignete Forum.

c‘t Fotografie online: Was bieten Sie den Besuchern auf der Photokina?

Gregor Almássy: Zum einen zeigen wir die Smartphones selbst. Für viele Kunden ist es wichtig, dass sie die Produkte vor dem Kauf erleben und ausprobieren können. Die Photokina ist eine gute Gelegenheit dazu, den Nutzern diese Chance zu geben – gerade auch weil der Handel sich immer mehr in Richtung E-Commerce verschiebt. Zum anderen wollen wir dem Publikum zeigen, was mit unseren Geräten möglich ist.

Mit der Plattform EyeEm haben wir beispielsweise einen Fotowettbewerb zum Huawei P20 Pro lanciert, bei dem der Gewinner am Samstag auf der Photokina gekürt wird. In Köln zeigen wir darüber hinaus auch die Fotografien unseres Huawei Foto Konsortiums, dessen Bilder bisher hauptsächlich auf Instagram zu finden sind. Sie machen deutlich, dass unsere Smartphones nicht hinter klassischen Spiegelreflexkameras zurückstehen.

c‘t Fotografie online: Glauben Sie, dass die Photokina-Besucher von ihrer geliebten Spiegelreflex zu einem Smartphone wechseln?

Gregor Almássy: Unser Anspruch ist nicht, die Spiegelreflexkamera zu ersetzen. Aber jeder von uns hat das Smartphone stets dabei. Wer spontan ein tolles Motiv sieht, hat mit unseren Smartphones den besten Ersatz für eine Spiegelreflexkamera, denn selbst professionelle Fotografen sind nicht die ganze Zeit mit ihrer Ausrüstung unterwegs.

c‘t Fotografie online: Ein großer Verkaufspunkt für Ihre Geräte ist die eingebaute Künstliche Intelligenz. Ist das nicht abschreckend für Photokina-Besucher, die möglichst viel Kontrolle über das Bild wollen?

Gregor Almássy: Das Smartphone übernimmt auch mit eingeschalteter Künstlicher Intelligenz nicht das Fotografieren selbst – das muss der Nutzer selbst erledigen. Die Funktion unterstützt aber den Nutzer: Wenn das Smartphone zum Beispiel erkennt, dass ein Sonnenuntergang fotografiert werden soll, passt es automatisch die Aufnahmeeinstellungen an und schaltet eventuell sogar Hilfslinien zu, damit das Motiv ideal zum Horizont ausgerichtet ist.

Im Pro-Modus können Nutzer hingegen die Einstellungen so mannigfaltig ändern, wie es sich ein professioneller Fotograf wünscht. Zur IFA haben wir Smartphone-Fotos in riesigen Formaten gezeigt – so etwas ist nur möglich, wenn man den Pro-Modus nutzt. Wenn ich hingegen kein professioneller Fotograf bin, sondern nur schöne Fotos machen will, spricht nichts dagegen, wenn die Künstliche Intelligenz dabei hilft, ähnlich gute Fotos zu machen.

Huawei P20 Pro (11 Bilder)

c‘t Fotografie online: Wie wichtig ist die eingebaute Kamera, um Smartphones zu verkaufen?

Gregor Almássy: Wichtig – sogar sehr wichtig. Wenn Fotos gemacht werden, wollen viele Leute, dass diese mit der bestmöglichen Kamera gemacht werden. Neben der Akkulaufzeit ist dies einer der wichtigsten Punkte beim Kauf eines Smartphones. (ssi)