Salesforce: Applikationen stärker integrieren

Der CRM-Anbieter gelobt auf der Dreamforce-Konferenz Besserung bei der Integration der Akquisitionen vergangener Jahre..

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Salesforce: Applikationen stärker integrieren

(Bild: Harald Weiss)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Harald Weiss

Einen besonderen Schwerpunkt auf Salesforce' diesjähriger Dreamforce-Veranstaltung stellt der Bereich "Integration von Anwendungen" dar. Im Mittelpunkt steht dabei MuleSoft, ein Unternehmen, das Salesforce im März für rund sechs Milliarden US-Dollar übernommen hat – die bis dato größte Akquisition des CRM-Spezialisten. MuleSoft kündigte am ersten Event-Tag eine neue Version seiner Anypoint-Plattform an. Zu den Neuheiten gehören unter anderen:

  • Die Nutzung von Machine Learning (ML) bei der Datenzuordnung. Hierzu wurde der Flow-Designer erweitert, um mithilfe von ML Empfehlungen für die Datenzuordnungen geben zu können.
  • Mehr Übersicht und Integration bei den APIs. Dazu werden die Informationen aus dem Application Network Graph ausgewertet.
  • Erweiterte Regeln für das API-Management, um damit die Sicherheit des gesamten Anwendungsnetzwerkes zu verbessern.

Das Kern-Feature von MuleSoft ist ein ESB (Enterprise Service Bus), um den herum verschiedene Kontroll- und Monitoringebenen geschaffen wurde. MuleSoft selbst spricht aber kaum davon, dass es sich eigentlich um einen ESB handelt. Sie überschreiben ihren Lösungsbereich mit "Anwendungs-Netzwerk" und vergleichen damit ihren Ansatz nicht mit dem aus der CPU-Steuerung übernommen Bus-Begriff, sondern mit dem Netzwerk von unterschiedlichen Geräten – sinnbildlich übertragen auf die Anwendungen und deren Daten. Dieses Anwendungs-Netzwerk besteht aus den drei API-Bereichen Systemebene, Prozessebene und Engagement, also dem User Interface.

In Zukunft sollen über die MuleSoft-Plattform alle Salesforce-Angebote integriert werden, denn die Klagen der Kunden, dass viele der hinzugekauften Produkte zu einer neuen Segmentierung geführt haben, wurden immer lauter. Auch in einem Gartner-Bericht über Salesforce wird auf die unzureichende Integration der Salesforce-Produkte hingewiesen.

Damit aber noch nicht genug. Ein ganzheitlicher Blick auf den Kunden verlangt vor allem detaillierte Informationen aus nahezu allen Unternehmensbereichen, das heißt aus nahezu allen Anwendungen – nicht nur denen von Salesforce. Somit ist das Unternehmen gezwungen, möglichst weitgehende Einblicke in alle Anwendungen bei ihren Kunden zu gewinnen – was manchmal sehr schwierig sein kann, denn es gibt viele große Unternehmen, bei denen eine zweistellige Zahl an ERP-Systemen im Einsatz ist. "Immer, wenn wir Daten von anderen Software-Anbietern benötigen, dann können wir das in Zukunft mit Mulesoft sehr einfach realisieren", sagt Salesforce‘ DACH-Chef Joachim Schreier über die Hintergründe der Akquisition und die weiteren Pläne.

Zu diesem Thema passt auch eine weitere Ankündigung von Salesforce, in der man eine erweiterte Integration mit Amazons AWS-Plattform vorstellt. Hierbei geht es um eine sichere Datenintegration der Salesforce-Anwendungen mit AWS Privatelink und Amazon Connect. "Wir sehen, dass immer mehr Salesforce-Kunden sensitive Daten zwischen der Salesforce-Plattform und unseren Deep-Analytics hin- und her schieben", sagt Matt Garman, Amazons Vice President für die Elastic Compute Cloud. Diese Verbindung ist vor allem deshalb sinnvoll, da Salesforce inzwischen bestätigt hat, dass der weitaus größte Teil seiner Public-Cloud-Workloads auf AWS läuft. Vor allem in den Regionen Australien und Kanada läuft Salesforce praktisch komplett auf der AWS-Plattform. (ane)