Bezahl-Linux für das Windows 10 Subsystem for Linux

Das Start-Up Whitewater Foundry hat ein neues Userland für das Windows Subsystem for Linux veröffentlicht. WLinux kostet im Store Geld und basiert auf Debian.

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Bezahltes Linux für das Windows Subsystem for Linux
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jan Mahn

Das Unternehmen Whitewater Foundry, Ltd. Co. aus den USA erweitert das Distributionsangebot für das Windows Subsystem for Linux um eine kostenpflichtige Option. WLinux ist auf Debian aufgebaut, als Open-Source-Projekt veröffentlicht und verspricht schnelle Updates und Bugfixes.

Das Windows Subsystem wurde von Microsoft Ende 2017 in Windows 10 eingebaut. Die Software übersetzt Kernelaufrufe aus der Linux-Welt und erlaubt so die Ausführung von Linux-Programmen ohne Virtualisierung. Zielgruppe für diese Vermischung zweier Welten sind Administratoren und Entwickler, die in heterogenen Umgebungen arbeiten.

Um das WSL zu nutzen, konnten die Anwender bisher zwischen verschiedenen Userlands wählen und die Software aus dem Microsoft Store herunterladen: Ubuntu, Debian, Suse Enterprise oder Kali Linux.

Von Debian unterscheidet sich WLinux, das regulär 19,99 Euro kostet und bis Ende Oktober 2018 für 9,99 Euro im overviewtab:Store zu finden ist, nur im Detail. Die Entwickler versprechen den einfachen Start von Programmen mit grafischer Oberfläche, wenn auf dem Windows-PC ein X-Server läuft. Außerdem sind einige Pakete wie Git und Python vorinstalliert – per "apt install" ist das aber bei kostenlosen Alternativen kein Hexenwerk. Auch der WSL-Werkzeugkasten wslu funktioniert auch mit anderen Linux-Varianten.

Rausgeflogen sind nach Angaben der Entwickler für das WSL unnötige Bausteine wie systemd. Außerdem gibt es vorinstallierte Skripte, um Anwendungen wie Google Chrome oder Visual Studio Code schneller zu installieren.

Gegen die Lizenzbedingungen verstößt Whitewater Foundation nicht. Der Code von WLinux steht unter MIT License auf GitHub zur Verfügung – inklusive einer Anleitung zum Selbstkompilieren. Mit dem Kauf im Store bezahlt man also für das Paketieren und den Support, nicht für den Code. Das eingenommene Geld wolle man für die Umsetzung von Featurewünschen und die Fehlersuche investieren. (jam)