.info mit Startschwierigkeiten

Das Afilias-Konsortium hat kurz vor der Einführung der neuen Top-Level-Domain .info noch einmal auf die Bremse getreten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 39 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Monika Ermert

Das Afilias-Konsortium, das in diesem Sommer mit .info als der ersten von sieben neuen Top Level Domains an den Start gehen will, hat noch einmal auf die Bremse getreten. Einen Monat später als ursprünglich geplant beginnt die so genannte Sunrise-Period, in der Markeninhaber von einem Vorkaufsrecht Gebrauch machen können. Otto-Normal-User kommt ab 12. September zum Zug. Damit bestätigte Afilias-Sprecherin Heather Carle eine Meldung der Münchner United Domain AG (UDAG), Exklusivpartner des deutschen Afilias-Mitglieds EPAG.

Ab 19. September sollen die neuen info-Adressen dann kurz vor dem zweiten Newcomer .biz im Netz zu finden sein. Auch .biz-Anbieter Neulevel hat seine auf die Eintragung von Markenansprüchen gerichtete Startphase noch einmal bis zum 6. August verlängert. Offensichtlich kamen Markeninhaber dem Ruf, ihre Ansprüche anzumelden, nicht so schnell nach, wie die TLD-Anbieter gehofft hatten. Das zweite deutsche Afilias-Gründungsmitglied Schlund & Partner registrierte zum Beispiel deutlich größeres Interesse von privaten Nutzern als von Markeninhabern.

Während es allmählich mehr konkrete Angebote für die Vorbestellung der neuen Domains gibt – von 4,60 Mark pro Domain und Monat (1&1) bis zu Komplett-Paketangeboten von 98 Mark (Knipp) bei deutlich teureren Markenanmeldungen – wird unter den Afilias-Partnern das Klima rauher. Verärgert reagierte EPAG-Anwalt Philip Grabensee in der vergangenen Woche auf die 1&1- Werbekampagne unter dem Label "Wunschdomain". Diese erwecke den Eindruck, dass es sich um ein Registrierangebot von Afilias handle und Interessenten dadurch ihre Chancen verbesserten, kritisierte Grabensee. Direkte Registrierungen sind aber weder bei Afilias noch bei Neulevel möglich, beide machen das Geschäft nur über die Registrarunternehmen.

NeuLevel hatte sich bereits einmal den Zorn der Registrare zugezogen, als sie die Eintragung von Markenansprüchen für 90 Dollar direkt angeboten hatte. Inzwischen müssen Kunden auch bei der Markeneintragung über die NeuLevel-Seite ein Registrarunternehmen als Vertragspartner auswählen. Monika Ermert / (em)