Angespielt: das Wikinger-Survival-Game Valheim

Das von Wikinger-Kultur und nordischen Sagen inspirierte Spiel Valheim macht jetzt schon viel Spaß und hat bereits einiges zu bieten – obwohl es sich erst um eine frühe Alpha-Version handelt.

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Valheim
Lesezeit: 6 Min.
Inhaltsverzeichnis

Anfang 2019 soll Valheim bei Steam im Early-Access-Programm starten, bislang ist es nur als Pre-Alpha erhältlich – dafür aber kostenlos und für Windows und Linux. Da Valheim aber bereits jetzt unheimlich viel Spaß macht, haben wir das Wikinger-Survival-Game im Multiplayer ausprobiert (siehe Video weiter unten).

Valheim (24 Bilder)

Valheim Multiplayer

Jede Menge Wikinger: In Valheim kann man gemeinsam gegen Feuergeister, allerlei fiese Zwerge, Draugr und Trolle antreten.

In einer riesigen zufallsgenerierten Welt muss sich unser Wikinger für Valhalla würdig erweisen. Dazu muss er gegen verschiedene böse Kreaturen antreten, von denen die kleinen Grauzwerge noch die einfachsten Gegner sind.

Ein paar Stoffklamotten und eine Fackel hat man zu Beginn in diesem Spiel bereits. Letztere erweist sich als praktische Waffe gegen die fiesen Grauzwerge, die einem recht schnell und in Massen begegnen. Wer Pech hat und an einer unglücklichen Stelle beginnt, hat diese schon an den Fersen, bevor es richtig los geht. Das kann für ordentlich Frust sorgen.

Wie aus anderen Spielen bekannt, sammelt man zunächst Holz und Steine. Praktisch sind auch die am Flußufer herumliegenden Feuersteine, mit denen sich bessere Werkzeuge und Speere bauen lassen. Viele Ressourcen muss man als Beute finden, daher lohnt sich ein Ausflug, um unfertige Häuser und herumstehende Altare zu plündern – die allerdings stets von Grauzwergen oder Schlimmerem bewacht werden.

Portale verbinden zwei Punkte auf der riesigen Karte und teleportieren in wenigen Momenten über große Strecken.

Um die riesige Map zu erkunden, kann man ein Floß bauen und damit gemächlich Flüsse und Küsten entlangschippern. Noch praktischer sind Portale: Baut man bei der eigenen Basis und weit entfernt je ein Portal, sind diese automatisch verbunden und man kann in wenigen Momenten von einem Ende der Map zum anderen teleportieren.

Ein Tutorial fehlt noch, was den Einstieg ins Spiel erschwert. Welche Feinde man wie besiegt und wo es welche Ressourcen gibt, findet man nur auf die harte Tour heraus. Wer nicht so viel Geduld und Frustrationstoleranz hat, kann das bereits vorhandene Valheim-Wiki studieren oder uns bei unseren ersten Schritten im Video zusehen.

Wer Glück hat, startet in einem relativ ruhigen Bereich der Map mit viel Wiese, herumliegenden Steinen und ein paar Bäumen. Dann kann man sich erst in Ruhe einrichten und eine Basis bauen. Je weiter man sich in die Map hineinwagt und andere Biome erkundet, umso mehr Gegnern muss man entgegen treten.

Je nach Landschaft variieren die Feinde: Treibt man sich nachts im dunklen Wald herum, zeigen sich die großen Brüder der Grauzwerge, die schon deutlich härter im Nehmen sind. Die Dungeons der Hügelgräber sind von Draugr geschützt; diese recht widerstandsfähigen Untoten schützen die Gräber außen und auch in deren Inneres. Allerdings lockt hier auch mehr Beute. Feuerbälle werfende Feuergeister halten zwar wenig aus, allerdings sind sie schnell und man muss viel in Bewegung bleiben.

Die Verteilung der Ressourcen sorgt dafür, dass man es sich nicht in einem Biom bequem macht: Kupfer gibt es nur im dunklen Wald; Eisen wiederum nur in der Heidelandschaft in Form von Meteoritensplittern oder im Sumpf- und Schneebiom. Letzteres kann man aber wegen der Kälte kaum betreten, ohne sehr schnell an Gesundheit zu verlieren.

Fortgeschrittene können sich in Valheim auch mit Berg- und Waldtrollen anlegen, die die Spielfigur deutlich überragen und sehr viele Schläge vertragen. Als "Bossgegner" ist bislang nur ein "Elder" im Spiel, den acht, an einem Opferaltar ins Feuer geworfene "Ancient Seeds" beschwören.

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Die Bedienung ist nicht sehr intuitiv: Das Öffnen des eigenen Inventars zeigt rechts auch ein kleines Crafting-Menü, allerdings nur für ein paar Werkzeuge und einen Knüppel. Will man eine Feuerstelle, eine Werkbank oder ein Häuschen bauen, braucht man einen Bauhammer mit einem separaten, nicht sehr übersichtlichen Menü und navigiert dann mit der Taste F durch die Rubriken und mit Q und E durch die einzelnen Rezepte.

Die Grafik ist schon sehr ansprechend und passt gut zum Wikinger-Panorama. Manche Strukturen wie Gräser sehen noch etwas pixelig aus, die Landschaftsbilder und besonders die Farben im Wald bei Sonnenuntergang beeindrucken. Gut, dass der Programmierer auf zuviel Realitätsnähe verzichtet hat. Das würde dem Fantasy-Spiel viel von seinem Zauber nehmen.

Da das Spiel bislang erst in einer Alphaversion vorliegt, lässt es sich noch nicht endgültig beurteilen. Doch schon jetzt bietet es gute Unterhaltung für einige Stunden und fordert heraus. Das Spielprinzip ist vielversprechend und unterscheidet sich angenehm von anderen Survival-Spielen.

Besonders viel Spaß macht Valheim im Multiplayer, da man dann gemeinsam eine Siedlung bauen und große Gegner angehen kann. Bei mehreren Portalen verliert man allerdings schnell die Übersicht, da sich nicht nur die eigenen Portale verbinden.

Valheim gibt es bislang bei Itch.io – hier in der Itch-App, mit der sich das Spiel auch installieren lässt.

Noch fehlt einiges an Inhalten: Nach einigen Stunden hat man alles bislang Mögliche gebaut und kaum noch Ansporn weiterzuspielen. Lediglich neue zufallsgenerierte Maps bieten dann noch Abwechslung. Mehr Bossgegner, eine weibliche Spielfigur und abwechslungsreichere Musik wären wünschenswert. Doch schon jetzt hat das Spiel deutlich weniger Fehler als so manches Spiel bei Steam, für das man Geld bezahlen muss – wir sind gespannt auf die erste Early-Access-Beta-Version von Valheim.

Die frühe Alpha-Version von Valheim steht gegenwärtig bei Itch.io kostenlos für Linux und Windows zum Download bereit. Ab voraussichtlich Februar nächsten Jahres wird es als Early-Access-Titel bei Steam erscheinen und dann viele weitere Inhalte sowie ein weibliches Player-Modell enthalten. (lmd)