Aimster setzt auf Vorwärtsverteidigung

Zusammen mit der Veröffentlichung eines Napster-Plugins versucht der AIM-Aufsatz Aimster, die Musikindustrie mit ihren eigenen Waffen zu schlagen.

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Zusammen mit der Veröffentlichung des Napster-Plugins versucht Aimster offenbar, die Musikindustrie mit ihren eigenen Waffen zu schlagen. Wie beim Release der Version 3.19 beta angekündigt, stellt Aimster neben neuen Skins und Buddy-Icons nun auch ein Napster-Plugin für seinen AOL-Instant-Messenger-Aufsatz zur Verfügung. Allerdings verpflichtet Aimster in seinen Nutzungsbedingungen seine User zugleich, keinen privaten oder geschäftlichen Gebrauch von heruntergeladenen Files zu machen, die ihnen nicht gehören.

Zugleich gaben die Aimster-Betreiber bekannt, dass inzwischen jede Art von Kommunikation über das eigene Netzwerk, einschließlich aller Suchanfragen und Datei-Transfers, verschlüsselt werde. Personen, die versuchen, diese Verschlüsselung zu knacken, droht der Anbieter entsprechend dem Digital Millennium Copyright Act (DMCA), der das Knacken von Kopierschutz verbietet, Geld- und Gefängnisstrafen an.

Dass sich Aimster auf den DMCA bezieht, der durch den DeCSS-Prozess weltweit Aufmerksamkeit erregte, ist ein durchaus cleverer Schachzug: Immerhin müsste die Musikindustrie, wollte sie um zum Sammeln von Beweisen ein Monitoring von Aimster durchführen, nun selbst gegen die von ihnen immer wieder verteidigte urheberrechtliche Regelung verstoßen. Ob diese Vorgehensweise allerdings vor Gericht Bestand hat, ist eine andere Frage – zumindest müsste erst einmal gerichtlich geklärt werden, ob die Argumentation von Aimster haltbar ist. (nij)