Suche nach Exoplaneten: Kepler soll noch einmal Daten senden

Der Exoplanetenjäger Kepler steht vor dem Ende: Bevor der Treibstoff wirklich ausgeht, soll sich die Sonde noch einmal zur Erde drehen und ihre Daten senden.

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Suche nach Exoplaneten: Kepler soll noch einmal Daten senden
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Die NASA-Sonde Kepler soll sich ab dem 10. Oktober noch einmal zur Erde drehen und die letzten gesammelten Daten senden. Es gebe aber keine Garantie mehr, dass alle auch zur Erde übertragen werden können, teilte die US-Weltraumagentur mit. Zuletzt habe man Daten erhalten, die darauf hindeuten, dass das Weltraumteleskop seine Position nicht mehr so genau ausrichten kann wie vorher. Um wenigstens die seit Anfang September noch gesammelten Daten senden zu können, wurde die Sonde deswegen erneut soweit heruntergefahren, dass kein Treibstoff mehr verbraucht wird.

Schon seit Monaten ist absehbar, dass Kepler bald der Treibstoff ausgehen wird. Wenn das geschieht, werden auch keine Tricks mehr helfen, um das Weltraumteleskop noch einmal zu retten. Ohne Treibstoff kann die Sonde weder ihr Ziel genau anpeilen, noch sich für die Datenübertragung zur Erde drehen. Die NASA will aber so viel wie irgend möglich aus dem Teleskop herausholen und hatte deswegen noch eine Beobachtungsmission angestoßen. Bei der nahm Kepler im September unter anderem einmal mehr Trappist-1 ins Visier, einen Stern mit gleich sieben Exoplaneten – mutmaßlich voller Wasser.

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Die bislang erdähnlichsten Exoplaneten – bestätigt und unbestätigt (*) – in einer habitablen Zone.
(Bild: PHL @ UPR Arecibo)

Kepler sucht seit 2009 nach solchen Planeten in fernen Sternensystemen und war dabei so erfolgreich, wie kein anderes Instrument. Dafür werden Zehntausende von Sternen kontinuierlich beobachtet und kleine Helligkeitsschwankungen verraten Himmelskörper, die ihren Stern minimal verdecken. Mehr als 2600 der von Kepler entdeckten Exoplaneten konnten inzwischen auch bestätigt werden. Mit wachsendem Alter traten bei der Sonne aber immer wieder technische Schwierigkeiten auf, seit 2013 arbeitet Kepler nur noch dank eines Tricks der Ingenieure.

Sollte es der NASA gelingen bei der geplanten Datenverbindung zwischen Kepler und dem Deep Space Network alle nun gesammelten Daten zu übertragen, soll Kepler einmal mehr mit der Sternenbeobachtung beauftragt werden.

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Die NASA will mit futuristischer Reisewerbung für ihre Arbeit werben: TRAPPIST-1 wird von gleich sieben Exoplaneten umkreist
(Bild: NASA-JPL/Caltech)

(mho)