Schöpfer von "The Witcher" will 14 Millionen Euro von CD Projekt

Mit "The Witcher" hat CD Projekt eine der erfolgreichsten Spielereihen geschaffen – auch finanziell. Von dem Geld will der Schöpfer der Welt nun etwas abhaben.

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CD Project: Schöpfer von "The Witcher" will 16 Millionen Euro

The Witcher 3

(Bild: CD Projekt)

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Das polnische Spieleentwicklerstudio CD Projekt soll dem Schöpfer der Geralt-Saga – die der erfolgreichen Spielserie The Witchter zugrunde liegt – mindestens 14 Millionen Euro bezahlen, weil die ursprünglich ausgehandelte Rechteübertragung nichtig sei. Diese Aufforderung geht aus einem Brief hervor, den CD Projekt veröffentlicht hat, nachdem er am 1. Oktober eingegangen sei. Das Unternehmen versichert gleichzeitig, dass die Aufforderung inhaltlich und in Bezug auf die genannte Summe unbegründet sei. Man habe die nötigen Rechte an dem Fantasy-Epos rechtmäßig erworben.

Mit der 2007 begonnen und inzwischen drei Titel umfassenden Spielereihe The Witcher hat CD Projekt eine der erfolgreichsten Spieleserien der vergangenen Jahre entwickelt. Erzählt wird die Geschichte des Hexers Geralt von Riva, der sich als Monsterjäger verdingt. Er sowie weitere Figuren und die gesamte Spielwelt basieren auf der Hexer-Romanreihe des polnischen Autoren Andrzej Sapkowski. Waren dessen Romane in Polen schon vor den Spielen sehr bekannt, erlangte dessen Welt erst durch die Spieleumsetzung internationale Aufmerksamkeit. Auch weil Übersetzungen seiner Werke zuerst nach dem ersten Spiel erschienen, dürften viele inzwischen gar nicht mehr wissen, dass er die Vorlage geliefert hat.

The Witcher 3: Wild Hunt (23 Bilder)

The Witcher 3: Wild Hunt
(Bild: CD Projekt Red)

In einem Interview mit Eurogamer hatte Sapkowski sich bereits vergangenes Jahr beklagt, dass er die gesamten Rechte für eine ungenannte Summe an CD Projekt (damals noch CD Projekt Red) verkauft hatte. Die Spieleentwickler hatten ihm eine prozentuale Beteiligung an den Einnahmen angeboten, aber Sapkowski hatte nicht an den Erfolg geglaubt. Deswegen habe er sich einfach das gesamte Geld geben lassen – wieviel genau, ist unbekannt. Von weiteren Forderungen war in dem Gespräch nichts zu hören, stattdessen bezeichnete er sich selbst als dumm.

Nun hat der Autor jedoch Bevollmächtigte ernannt, die weiteres Geld eintreiben sollen. Die argumentieren jetzt damit, dass die Rechteübertragung nichtig sei, weil die Kompensation angesichts der erwirtschafteten Gewinne zu gering sei. Das widerspreche polnischem Recht. Eine Konzentration auf diesen Aspekt sei sogar noch sehr freundlich, heißt es in dem Brief, immerhin zeige eine genaue Betrachtung, dass Sapkowski nur die Rechte für einen ersten Teil in einer Videospielserie übertragen hat. Auch wenn CD Projekt die Forderungen zurückweist, versichert das Unternehmen, dass eine einvernehmliche Lösung angestrebt werde.

[Update 03.10.2018 – 16:05 Uhr] Wie in der Meldung beschrieben, geht es um 14 Millionen Euro. Der Titel wurde korrigiert. (mho)