Tesla-Chef Musk wirft US-Börsenaufsicht indirekt Spekulanten-Unterstützung vor

Tesla-Chef Elon Musk provoziert die US-Börsenaufsicht SEC. Die Anleger reagieren verschnupft auf seine jüngste Attacke. Die Tesla-Aktie fällt.

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Elon Musk

(Bild: dpa, Morgan Sette/AAP)

Lesezeit: 2 Min.

Tesla-Chef Elon Musk lässt in der Auseinandersetzung mit der US-Börsenaufsicht SEC nicht locker. Nach der Einigung im Streit um seine Tweets zum zwischenzeitlich erwogenen Börsenrückzug Teslas provoziert der Tech-Milliardär die Aufseher weiter. Musk bezeichnete die SEC am Donnerstag bei Twitter als "Shortseller Enrichment Commission" statt Securities and Exchange Commission. Musk formulierte provozierend, der neue Name sei "so treffend!".

Hintergrund: Shortseller sind Anleger, die gegen bestimmte Aktien – in diesem Fall die von Tesla – wetten, Enrichment Commission heißt übersetzt so viel wie "Bereicherungskommission". Musk unterstellt der Behörde mit seinem Tweet also quasi, Spekulanten zuzuarbeiten, die von einem Kursverfall der Tesla-Aktien profitieren wollen.

Die SEC hatte Musk vergangene Woche wegen seiner umstrittenen Tweets zum möglichen Börsenabgang von Tesla verklagt, mit denen nach Ansicht der Regulierer Anleger in die Irre geführt wurden. Am Wochenende einigte sich Musk mit der Behörde auf einen Vergleich. Dadurch darf er zwar Tesla-Chef bleiben, muss aber für drei Jahre den Vorsitz im übergeordneten Verwaltungsrat abgeben. Die SEC wollte ihn zunächst komplett aus den Chefetagen börsennotierter US-Firmen verbannen.

Bereits am Dienstag hatte Musk eine provokante Nachricht bei Twitter abgesetzt, in der er zum Musikvideo mit dem Song "O.P.P." den Namen der Band Naughty By Nature (übersetzt etwa "frech von Natur aus") schrieb und das Ganze mit einem zwinkernden Smiley versah. Einen inhaltlichen Zusammenhang des 90er-Jahre Rap-Songs zu Tesla und zur US-Börsenaufsicht besteht nicht. Twitter-Nutzer spekulierten, dass O.P.P. möglicherweise für "Operating Profit Positive" stehen könne. Möglicherweise wollte Musk damit darauf hinweisen, dass das bisher verlustreich arbeitende Unternehmen bald Gewinne erzielen könnte.

Anleger sehen die Scharmützel mit der SEC indes offenbar kritisch, die Aktie reagierte nachbörslich negativ auf Musks neueste Twitter-Botschaft: Von Donnerstagnachmittag auf Freitagvormittag gab die Aktie um etwa 14 US-Dollar nach. (mit Material der dpa) / (olb)