DLR-Asteroidenlander Mascot: Mission auf Ryugu erfolgreich abgeschlossen

Die Mission des DLR-Landers Mascot auf dem Asteroiden Ryugu war ein Erfolg. Die Sonde konnte sogar eine Stunde länger forschen als geplant.

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DLR-Asteroidenlander Mascot: Mission auf Ryugu erfolgreich abgeschlossen

Aufnahme aus etwa 10 bis 25 Metern Höhe.

Lesezeit: 2 Min.

Der Lander Mascot hat seine Arbeit auf der Oberfläche des Asteroiden Ryugu erfolgreich abgeschlossen und konnte sogar eine Stunde länger arbeiten als geplant. Das teilte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt am Freitag mit. Demnach hat Mascot am Mittwoch um 21:04 Uhr MESZ die Kommunikation mit Hayabusa2 beendet, nachdem die Datenverbindung zu dem Orbiter optimal habe genutzt werden können. Die nicht übermittelten Informationen sollen nun in den kommenden Tagen zur Erde gesendet werden, wo sie ausgewertet werden. Dazu gehören auch 120 Fotos, die aber noch nicht veröffentlicht wurden.

Aufnahme aus dem hüpfenden Lander

(Bild: MASCOT/DLR/JAXA)

Mascot war am frühen Mittwochmorgen unserer Zeit von der japanischen Sonde Hayabusa2 ganz langsam auf den Weg zu dem Asteroiden geschickt worden und dann gelandet. Nach einem ersten automatischen Hüpfer mithilfe des Schwungarms befand sich die Sonde in einer ungünstigen Lage. Daraufhin wurde ihr aufgetragen, einen weiteren Hüpfer zu unternehmen. Danach habe die Sonde in einer günstigen Position gelegen und mit allen Instrumenten einen vollen Tag-und-Nacht-Zyklus auf dem Asteroiden begleiten können. Der dauert 7 Stunden und 36 Minuten. Mit einem kleinen Manöver konnten dann noch Fotos geschossen werden, aus denen sich Stereo-Aufnahmen zusammensetzen lassen.

Begutachtung der Bilder beim DLR

(Bild: DLR)

Vor dem Abschluss der erfolgreichen Mission hat Mascot demnach noch einen großen Hüpfer unternommen und ein weiteres Areal erforscht. Insgesamt vergingen während der gesamten Analyse drei Tage und zwei Nächte auf dem gerade einmal rund 950 Meter durchmessenden Asteroiden. Zum Einsatz kamen neben der DLR-Kamera Mascam ein Radiometer und ein Magnetometer aus deutscher Entwicklung sowie ein Spektrometer aus Frankreich. Alle wissenschaftlichen Daten konnten planmäßig zu Hayabusa2 gesendet werden, von wo aus sie nun zur Erde gelangen. Die japanische Sonde gleitet gegenwärtig wieder zurück in eine Höhe von 20 Kilometern über der Oberfläche.

Mascot war mit der Sonde Hayabusa2 der japanischen Weltraumagentur JAXA im Dezember 2014 gestartet. Seit dem Sommer umkreist die Sonde den Asteroiden Ryugu und hatte erst vor wenigen Tagen die beiden Lander Minerva II abgesetzt, Mascot war ihnen nun gefolgt. Außerdem soll sich Hayabusa2 dem Asteroiden während ihrer Mission noch so sehr nähern, dass sie im dichten Überflug Material von seiner Oberfläche einsammeln und zur Erde zurückbringen kann.

Minerva II: Fotos von der Oberfläche Ryugus (9 Bilder)

Der Schatten der eigenen Antenne
(Bild: JAXA)

(mho)