Neue Fernmessstation zur Abgasmessung auf See

Abgassünder in der Nordsee entdecken – das ist die Mission einer neuen Fernmessstation in Bremerhaven. Die Anlage vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) geht heute (5. Oktober 2018 ) ans Netz. Sie misst die Abgasfahnen vorbeifahrender Schiffe

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Erster Schiffsdiesel 1912
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Von
  • dpa

Eine Maschine der Selandia, dem ersten hochseegehenden Frachter mit Dieselantrieb, Übernahme 1912. Der Achtzylinder ist noch ein Viertakter, die heute in den großen Schiffen dominierenden noch wesentlich größeren Zweitaktdiesel setzten sich ab den 1930er-Jahren durch.

(Bild: MAN B&W)

Abgassünder in der Nordsee entdecken – das ist die Mission einer neuen Fernmessstation in Bremerhaven. Die Anlage vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) geht heute (5. Oktober 2018 ) ans Netz.

Die Station misst die chemische Zusammensetzung der Abgasfahnen vorbeifahrender Schiffe. Damit können Experten nach Angaben der Bremer Hafengesellschaft errechnen, woraus der jeweils verbrannte Kraftstoff zusammengesetzt ist. Bei zu hohem Schwefelgehalt kann eingeschritten werden.

Der Betrieb mit schwefelhaltigen Schweröl ist seit 2015 in Nord- und Ostsee verboten. Derzeit betreibt das BSH schon Messstationen in den Zufahrten zu den Häfen Hamburg und Kiel. Weitere Stationen sind an der Warnow sowie auf Behördenschiffen geplant. An den Küsten Dänemarks und der Niederlande messen weitere Stationen die Einhaltung des Verbots. Verstöße werden anhand der gemessenen Daten sichtbar, die Schiffe von der Polizei verfolgt und die Reeder zur Kasse gebeten.

Ähnliche Messungen führen einige Staaten der USA bereits an Straßen durch, um Energieverwertung und Schadstoffausstoß des Autoverkehrs zu dokumentieren. (fpi)