Auf 100 Kilometer verursacht das kleine E-Mobil nur 1,20 Euro an Energiekosten

Autozwerg mit Null-Emission: Akasols "Oscar" soll saubere Autozukunft zeigen

Klein, antrittsstark und absolut sauber: Mit dem Versuchsfahrzeug Oscar zeigt die Akademische Solartechnikgruppe Darmstadt eine interessante Autozukunft. Der Clou: 100 Kilometer sollen nur rund 1,20 Euro kosten

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Von
  • mh

München, 3. Mai 2007 – Größer, schneller, stärker: Vor allem nach diesem Motto bringen deutsche Autohersteller ständig neue Modelle auf den Markt. Doch aus Deutschland kommen auch ganz andere Autos: So hat DaimlerChrysler mit dem Smart Fortwo einen besonders sparsamen Autozwerg im Portfolio. Und es geht sogar noch kleiner und sparsamer: Die Akademische Solartechnikgruppe Darmstadt (kurz Akasol) hat bereits vor einiger Zeit ein echtes Einliter-Nullemissions-Auto auf die Räder gestellt.

Antrittsstark und ordentlich Reichweite
„Oscar“ nennt sich der 2,50 Meter lange Zwerg aus Hessen. Seine Besonderheit: Er wird allein mit elektrischem Strom aus Akkus bewegt. Und diese Antriebstechnik verhilft dem Leichtgewicht zu respektablen Fahrleistungen. Zumindest beim Ampelsprint kann das E-Mobil manchen PS-schwangeren Sportler hinter sich lassen. Allerdings ist die Höchstgeschwindigkeit mit 130 km/h weniger beeindruckend. Zumindest auf kurzen und mittleren Strecken ist der Stromer gut einsetzbar und kann dabei nebenbei noch helfen, Geld zu sparen. Die Reichweite beträgt – je nach Fahrweise – zwischen 100 und 300 Kilometer.

100 Kilometer kosten nur 1,20 Euro
Den Stromverbrauch gibt Akasol mit sechs Kilowattstunden auf 100 Kilometer an. Bei einem Strompreis von 20 Eurocent pro Kilowattstunde kosten 100 Kilometer also nur 1,20 Euro. Diese Energiemenge lässt sich übrigens aus etwa einem Liter Dieselkraftstoff gewinnen. So gesehen handelt es sich bei Oscar um ein Einliterfahrzeug. Als entsprechend umweltfreundlich muss der Oscar eingestuft werden. Doch kann man das E-Mobil auch völlig ohne CO2-Emissionen fahren: Sofern der Strom zum Aufladen der Batterien von Solarzellen oder Windkrafträdern produziert wird, wäre Oscar eine absolut saubere Sache. Akasol behauptet, dass eine Solaranlage auf dem Hausdach mit nur zehn Quadratmetern Fläche ausreicht, um für 20.000 Kilometer im Jahr den Strom zu produzieren.

Nur eine Machbarkeitsstudie
Eigentlich wäre damit Oscar ein Fahrzeug, das so ziemlich alle Probleme unserer Mobilität – Luftverschmutzung, Klimawandel, Abhängigkeit vom Öl – umfährt. Doch noch ist das Fahrzeug reine Zukunftsmusik. Bislang gibt es keine konkreten Pläne für eine Serienversion. Oscar ist vielmehr eine Machbarkeitsstudie, die zeigen soll, was möglich ist. Sollte also ein großer Autohersteller ein kleines Elektromobil in Serie bauen wollen – Akasol hätte einen interessanten Vorschlag zu bieten. (imp)