Emmabuntüs DE2 1.03: Linux für Gebrauchtcomputer

Altes nicht wegwerfen, sondern weiterverwenden: Die Linux-Distribution Emmabuntüs DE 2 macht alte Rechner wieder flott. Jetzt gibt es die neue Version 1.03.

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Emmabuntüs DE2 1.03
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Inhaltsverzeichnis

Rund eineinhalb Jahre nach dem letzten Release hat das Emmabuntüs-Projekt eine neue Version seiner debianbasierten Linux-Variante für Gebrauchtrechner veröffentlicht: Emmabuntüs Debian Edition 2 1.03. Die Versionsnummern sind etwas verwirrend: Emmabuntüs DE2 bringt aktualisierte Pakete mit und basiert nun auf Debian 9.5. Die nur als "Debian Edition" firmierende Ausgabe setzt dagegen noch auf Debian 8. Eine dritte Variante nutzt als Grundlage Ubuntu.

Statt auf allerneueste Hardware zielt Emmabuntüs DE2 in erster Linie auf ältere Gebrauchtrechner. Als grafische Oberfläche kommt daher der ressourcenschonende Xfce-Desktop zum Einsatz. Das Projekt nutzt die Distribution, um gebrauchte Computer, die gespendet wurden, um an humanitäre Organisationen und soziale Projekte weitergegeben zu werden, mit einem modernen Betriebssystem auszustatten. Es soll außerdem die Lebensspanne von Computer-Systemen verlängern und damit Müll vermeiden.

Emmabuntüs DE2 eignet sich auch für neuere Geräte: Die Installationsmedien sind sowohl für 32-Bit- als auch 64-Bit-x86-Systeme zum Download verfügbar.

Beim Start des Live-Systems hat man die Wahl zwischen sechs Sprachen: Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Deutsch und Portugiesisch. Anschließend startet man wahlweise das Live-System oder die Installation mit dem grafischen oder textbasierten Installer.

Ist der Desktop geladen, öffnet sich auf Wunsch ein Konfigurationsdialog für das Tastaturlayout. Optional lässt sich anschließend noch ein Cairo-Dock für schnelleren Zugriff auf Programme einrichten und bei Bedarf proprietäre Codecs aus den Online-Repositories nachrüsten.

Neu in Emmabuntüs DE2 1.03 ist der Willkommensdialog, der schnelle Links zu Dokumentation und Konfiguration liefert.

Dank eines neuen Willkommensdialogs sind Anleitungen, Wiki und der Zugriff auf Konfigurationsdialoge und die Software-Installation nur einen Mausklick entfernt. Dieser Dialog und die Konfigurationshilfen beim Start vereinfachen die Nutzung von Emmabuntüs.

Das Anwendungsmenü ist rappelvoll – kein Wunder, schließlich umfasst das ISO-Image der Distribution stolze 3,5 GByte. Damit eignet sich die Linux-Distribution auch für den Einsatz in Gegenden, in denen eine stabile Internetverbindung nicht selbstverständlich ist.

Die mitgelieferte Software-Ausstattung von Emmabuntüs DE2 1.03 ist sehr umfangreich.

Die Einsatzgebiete von Emmabuntüs DE2 sind dementsprechend vielseitig: Lernen, Finanzen verwalten, Büroarbeiten erledigen, Internetradio und Podcasts hören, Chatten, Surfen, Mails, Bilder bearbeiten, Videos und Musik abspielen, aufnehmen und schneiden und vieles mehr.

In Version 1.03 sind weitere Tools hinzugekommen, etwa Gscan2pdf, mit dem sich PDF-Dokumente einlesen und als durchsuchbare PDFs speichern lassen. Wer Seiten in einem PDF umsortieren will, kann nun auf PDF-Shuffler zurückgreifen. Auch Pakete im Flatpak-Format lassen sich jetzt in Emmabuntüs DE2 installieren.

Emmabuntüs DE2 1.03 setzt mindestens eine Pentium-4-CPU mit 2,0 GHz sowie 512 MByte Arbeitsspeicher für die 32-Bit-Version und 1 GByte RAM für die 64-Bit-Version der Distribution voraus. Empfohlen sind allerdings ein GByte RAM (32-Bit) beziehungsweise zwei GByte RAM (64-Bit). Die Installation braucht aufgrund der vielen vorinstallierten Anwendungen ziemlich viel Platz, 40 GByte sollten dafür zur Verfügung stehen. (lmd)