Gitarren-Effektprozessor Boss GT-1000

Das Sound-Modelling in Effektgeräten wird immer ausgefeilter. Der günstige GT-1000 zeigt, was die Algorithmen inzwischen leisten.

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Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Tim Gerber
Inhaltsverzeichnis

Oberklasse-Effektboards für Gitarren ahmen den Klang diverser Röhrenverstärker in Software nach (Modelling). Sie sollen dem Gitarristen somit die betagte und vor allem schwere, aber klanglich lange Zeit unübertroffene Röhrentechnik überflüssig machen.

Den Markt der klassischen Multieffekt-Boards teilt sich Modelling-Pionier Line 6 mit dem Newcomer Headrush und Boss, Tochter des japanischen Instrumentenbauers Roland und seit Jahrzehnten bekannt für seine bunten Einzeleffekt-Tretminen. Der Boss GT-1000 ist zum Testzeitpunkt mit einem Straßenpreis von 850 Euro das günstigste Gerät unter den High-End-Pedalboards mit Verstärker-Emulation, die beiden Konkurrenten kosten jeweils knapp 1000 Euro. Zudem ist der GT-1000 der einzige mit einem Bluetooth-Anschluss. Aus diesem Grund haben wir ihn näher unter die Lupe genommen.

Herzstück der Klangbearbeitung im GT-1000 sind die zwei Modelling-Vorverstärker, vom Hersteller AIRD genannt. Das Akronym steht für Augmented Impulse Response Dynamics, was wohl auf ein verbessertes Ansprechverhalten der Amp-Modelle hinweisen soll. Fast allen 16 zur Auswahl stehenden Modellen dienten berühmte Röhrenklassiker als Vorbild. Die beiden Preamps arbeiten parallel oder im Wechsel, was ein schnelleres Umschalten des Sounds ermöglicht als der komplette Wechsel des ausgewählten Presets.