Sun entschuldigt sich bei ZĂĽrcher Studenten
Der Workstation-Hersteller Sun bemüht sich nach der Rücknahme eines Schnäppchen-Angebots um Schadensbegrenzung.
Auf einer Informationsveranstaltung will Sun Schweiz heute zur Rücknahme eines Schnäppchen-Angebots Stellung nehmen, das im Mai Angehörigen der Technischen Hochschule Zürich unterbreitet worden war. Dabei hatte der Workstation-Hersteller Geräte der Sun-Blade-100-Serie inklusive TFT-Monitor (18,1 Zoll) zum Preis von umgerechnet rund 1600 Euro angeboten. Später zog Sun die Offerte jedoch wieder zurück. In einer Erklärung, die auf der Informationsveranstaltung abgegeben werden soll, teilt das Unternehmen mit, dass es "aufgrund von internen Missverständnissen und Fehlern bezüglich Preis und Menge" versäumt wurde, auf die begrenzte Stückzahl hinzuweisen, für die das Angebot gelten sollte. Man erkannte den Fehler erst, "als die ETH Zürich einen Letter of Intent für den Kauf von ca. 3000 Systemen sandte. Mit dieser Anzahl war das Budget so stark überschritten, dass Sun die Aktion stoppen musste."
Das Unternehmen bedauere diesen Vorfall außerordentlich, heißt es weiter in der Erklärung, die heise online im Voraus übermittelt wurde. An einem improvisierten Stand vor der Hauptmensa der ETHZ hatten zwei Sun-Vertreter schon gestern versucht, den Schaden zu begrenzen, indem sie sich den Fragen der enttäuschten bis empörten Studenten stellten. Zur heutigen Informationsveranstaltung wurde die Teilnahme von Kim Jones, Vizepräsident für den Bereich Worldwide Education & Research, Nicolae Cantuniar, Managing Director von Sun Schweiz sowie Roger Marti, Manager Communications and Web-Marketing angekündigt – zweifellos ein Zeichen dafür, wie wichtig Sun die Angelegenheit nimmt. Marti habe die ganze Angelegenheit schon gestern als "absolut peinlich" bezeichnet, berichtet die Hochschulzeitung der ETHZ.
Die Belieferung von Universitäten zu attraktiven Sonderkonditionen finanziert der Workstation-Hersteller aus seinem globalen Ausbildungs-Fond. Bei einer ähnlichen Aktion an der Polytechnischen Hochschule in Lausanne (École Polytechnique Féderale de Lausanne, EPFL) hatten die Interessenten mehr Glück: rund 250 Workstations plus TFT-Monitor wurden dort tatsächlich an Studenten und Mitarbeiter geliefert, und das zu den versprochenen günstigen Konditionen. Der ETH Zürich will Sun statt der gewünschten rund 2500 Geräte jetzt wenigstens 220 Systeme verkaufen. In der ETHZ-Zeitung wird zudem angekündigt, alle Studenten, die leer ausgegangen sind, würden mit einem Gutschein in Höhe von 100 Schweizer Franken entschädigt. (dwi)