Mit Hilfe von iPhone-Patientenakte: App warnt vor Arzneimittelwechselwirkungen

Über eine iOS-12-Schnittstelle kann die App die Medikamentierung direkt aus der Health-App einlesen. Das soll Fehleingaben und Wechselwirkungen verhindern.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 6 Kommentare lesen
Medisafe

Die App kann verschiedene Medikamentierungspläne aus der Health-App des iPhones importieren.

(Bild: App-Anbieter)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Die Medikamentierungs-App Medisafe unterstützt nun Apples neue Health-Records-Schnittstelle, die einen Zugriff auf Daten der iPhone-Gesundheitsakte ermöglicht. Nutzer können der App dadurch Zugriff auf ihre bereits in der Health-App auf dem iPhone zentral gesammelten Informationen rund um die etwa von Krankenhäuser und Ärzten festgelegte Medikamentierung geben.

Die automatische Übernahme der Informationen rund um Arzneimittel und deren Dosierung soll Fehleingaben vermeiden, da der Nutzer diese nicht mehr einzeln von Hand eintippen muss. Die Medisafe-App will so zugleich zuverlässiger vor Arzneimittelwechselwirkungen warnen, wie der Anbieter in einer Mitteilung verspricht, schließlich werden durch den Zugriff auf Apples Health-App die Medikamentierungspläne verschiedener Ärzte und Kliniken berücksichtigt.

Voraussetzung ist natürlich, dass diese Arzneitmittelinformationen in der Health-App bereits vorliegen. Die mit iOS 11.3 eingeführte Gesundheitsakte unterstützen bislang nur Krankenhäuser und weitere medizinische Anbieter in den USA, iPhone-Nutzer können ihre medizinischen Daten dann direkt von diesen beziehen. Apple setzt dafür auf den Standard FHIR, der auch in Europa zum Einsatz kommt.

Ein in iOS 12 neu eingeführte Schnittstelle ermöglicht es Apps nun, auf die zentral in der iPhone-Patientenakte gesammelten Daten zuzugreifen, der Nutzer muss dies jeweils freigeben.

Gemeinsam mit anderen von Apps gesammelten und in der Health-App hinterlegten Körperdaten solle so langfristig ein "gesamtheitlicher Blick" auf die eigene Gesundheit möglich werden, erklärte Apples COO Jeff Williams im Juni. Der Einblick in medizinischen Daten sowie die Gesundheitshistorie des Nutzers mache neue Apps möglich, die etwa auch bei der Nachsorge, Krankheitsmanagement oder der Erstellung von Ernährungsplänen helfen sollen. Apps zur Ernährungsplanung könnten zum Beispiel Blutdruck und Cholesterol-Werte zur Anpassung eines Speiseplans heranziehen, hieß es. (lbe)