DLR-Sonde Mascot: Noch mehr Fotos der Asteroidenoberfläche

Der DLR-Lander Mascot hat seine Mission als vollen Erfolg abgeschlossen. Nun sind weitere Fotos der Oberfläche des Asteroiden Ryugu öffentlich gemacht worden.

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Mascot: Noch mehr Fotos des DLR-Asteroidenlanders

Die Asteroidenoberfläche (links) im Detail (rechts)

(Bild: JAXA, University of Tokyo, Kochi University, Rikkyo University, Nagoya University, Chiba Institute of Technology, Meiji University, Aizu University, AIST bzw. Mascot/DLR/JAXA (r.))

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Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt hat weitere Bilder veröffentlicht, die der Lander Mascot vor seiner Ankunft auf dem Asteroiden Ryugu gemacht hat. Sie zeigen die Umgebung des ersten Landebereichs aus der Nähe. Zu erkennen ist eine Landschaft aus kleineren und großen Gesteinsbrocken. In der Umgebung hatte Mascot für 17 Stunden Daten gesammelt und war damit länger im Einsatz, als es die Verantwortlichen gehofft hatten.

Mascots Landeanflug auf Ryugu (5 Bilder)

Das erste Foto der Mascam von Mascot blickt Richtung Südpol: Links der Ausschnitt auf einer Übersichtsaufnahme von Hayabusa2, der Schatten der Sonde misst etwa sechs mal viereinhalb Meter.
(Bild: JAXA, University of Tokyo, Kochi University, Rikkyo University, Nagoya University, Chiba Institute of Technology, Meiji University, Aizu University, AIST bzw. Mascot/DLR/JAXA (re.))

Mascot war am 3. Oktober von der japanischen Muttersonde Hayabusa2 ganz langsam in Richtung des Asteroiden geschoben worden. Mit weniger als Schrittgeschwindigkeit näherte sich der Lander dann der Oberfläche, von der er wegen der äußerst geringen Schwerkraft wie erwartet abprallte. Bei mehreren Hüpfern berührte er danach noch acht Mal den Boden, bevor er vorerst liegen blieb, erklärte das DLR nun. Mit seinem Schwungarm konnte er sich dann aber in eine günstigere Position befördern und mit den Messungen beginnen.

Wo genau Mascot diese Messungen durchführte, versuchen die Forscher gegenwärtig noch herauszufinden. Der Asteroid und die Landegegend war von Hayabusa2 im Blick behalten worden und auf Bildern der Sonde sei der ruhende Mascot auch bereits identifiziert worden. Gegenwärtig würden die Daten noch ausgewertet, aber überraschend sei bereits, dass es auf der Oberfläche nur grobes Material zu geben scheine. Eigentlich habe man auch Ansammlungen von feinem Material erwartet.

Mascot war mit der von der japanischen Weltraumagentur JAXA entwickelten Sonde Hayabusa2 im Dezember 2014 gestartet. Seit dem Sommer umkreist die Sonde den Asteroiden Ryugu und hatte wenige Tage vor Mascot die beiden Lander Minerva II abgesetzt. Außerdem soll sich Hayabusa2 dem Asteroiden während ihrer Mission noch so sehr nähern, dass sie im dichten Überflug Material von seiner Oberfläche einsammeln und zur Erde zurückbringen kann.

Minerva II: Fotos von der Oberfläche Ryugus (9 Bilder)

Der Schatten der eigenen Antenne
(Bild: JAXA)

Der Asteroid ist ein sogenannter C-Klasse-Asteroid, erklärt das DLR. Das heißt, er wird als kohlenstoffreich eingeschätzt und als einer der ältesten Himmelskörper im Sonnensystem. Wie 17.000 andere Objekte kreuzt er die Bahn der Erde. Zwar seien auf der Erde auch schon Meteoriten gefunden worden, die in ihrer Zusammensetzung Ryugu ähneln, aber die seien sehr massiv. Material vom auffallend porösen Ryugu und ähnlichen Asteroiden würde einen Absturz durch die Erdatmosphäre wahrscheinlich gar nicht überstehen. (mho)