NASA-Röntgenteleskop Chandra aus Sicherheitsmodus hochgefahren

Das seit fast 20 Jahren aktive NASA-Röntgenteleskop Chandra soll bald wieder die wissenschaftliche Arbeit aufnehmen. Ein technisches Problem ist nun behoben.

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NASA-Röntgenteleskop Chandra aus Sicherheitsmodus hochgefahren

Künstlerische Darstellung Chandras

(Bild: NASA)

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Das NASA-Röntgenteleskop Chandra ist aus dem Sicherheitsmodus wieder in den normalen Modus hochgefahren worden. Das Problem sei erkannt worden, teilte die NASA mit, nachdem sich das Weltraumteleskop vergangenen Mittwoch weitgehend heruntergefahren hatte. In einem der Kreiselstabilisatoren (Gyroskopen) an Bord hatte ein Fehler dafür gesorgt, dass für drei Sekunden falsche Daten geliefert wurden. Daraufhin habe der Computer einen nicht korrekten Wert für den Schwung des Instruments berechnet und deswegen den Sicherheitsmodus aktiviert.

Das zuständige Team bei der NASA will nun die aktiven Gyroskope wechseln und das betroffene erst einmal als Reserve bereithalten. Sobald die dafür nötige Software eingespielt wurde, soll Chandra die wissenschaftliche Arbeit wieder aufnehmen. Man gehe davon aus, dass dies Ende der Woche geschehen werde.

Chandra (7 Bilder)

Cassiopeia A

Ein aus Aufnahmen von Chandra, Hubble und Spitzer zusammengesetzte Aufnahme des Supernova-Überrests Cassiopeia A
(Bild: NASA/CXC/SAO)

Chandra ist seit 19 Jahren im All aktiv, ursprünglich geplant waren 5 Jahre. Die US-Weltraumagentur erwartet, dass das Teleskop noch viele Jahre lang Daten liefern wird. Chandra nutzt Röntgeninstrumente zur Untersuchung unter anderem von Schwarzen Löchern und den Überresten von Supernovae. So hat es erst vor kurzem beobachtet, wie offenbar ein junger Exoplanet von seinem Stern zerstört wird.

Probleme mit Gyroskopen hat derweil nicht nur Chandra. Das Weltraumteleskop Hubble von NASA und ESA ist derzeit ebenfalls nicht einsatzbereit, weil es ein Problem mit diesen Bauteilen gegeben hat, die für die Ausrichtung in der Schwerelosigkeit nötig sind. Im Fall Hubble wird noch geprüft, ob das Teleskop mit drei Gyroskopen weiter arbeiten werden kann oder auf den Betrieb mit einem einzigen wechseln soll. Auch bei Hubble geht die NASA davon aus, dass noch Jahre wissenschaftlicher Arbeit möglich sind.

Weltraumteleskop Hubble (105 Bilder)

Der Affenkopfnebel im Orion
(Bild: ESA/Hubble)

(mho)