Microsoft arbeitet an quelloffenem UEFI-BIOS

Unter dem Namen "Project Mu" (Project µ) entwickelt Microsoft ein offenes UEFI-BIOS, das auch andere Hersteller dank BSD-2-Lizenz nutzen können.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 47 Kommentare lesen
Offenes UEFI-BIOS Microsoft Project Mu (µ)

Offenes UEFI-BIOS Microsoft Project Mu (µ)

(Bild: Microsoft)

Lesezeit: 2 Min.

Bei GitHub hat das "Microsoft Core UEFI Team" das Project µ (Project Mu) veröffentlicht: Eine offene und modulare Implementierung eines UEFI-BIOS. Basis ist das vor allem von Intel gepflegte TianoCore EDK II. Laut µ-Webseite ist Project µ die Code-Basis der UEFI-BIOSse, die Microsoft für viele eigene Produkte pflegt, also unter anderem für Surface-Laptops.

Die Microsoft-Entwickler wollen vor allem die Wartung von UEFI-BIOSsen erleichtern. Sie kritisieren, dass der UEFI-BIOS-Code vieler PCs und Notebooks durch spezifische Änderungen und Anpassungen sozusagen "ins Kraut schießt" und sich nur mit viel Aufwand warten lässt, etwa um Sicherheits-Updates einzupflegen. Project µ strukturiert die Abhängigkeiten unterschiedlicher Code-Module klar.

Microsoft Project µ (Mu) strukturiert Abhängigkeiten zwischen Code-Lagen klar.

(Bild: Microsoft)

Project µ soll UEFI-Code aber auch durch Weglassen vereinfachen (Zitat: "Less is More") und ist modular aufgebaut.

Die Microsoft-Entwickler verteilen Project µ auf mehrere Unterzweige, vor allem mu_basecore, mu_tiano_plus und mu_plus. In mu_tiano_plus stecken Extras wie eine EFI-Shell, in mu_plus beispielsweise der Firmware-seitige Code für das UEFI Capsule Update, mit dem Microsoft digital signierte Firmware-(BIOS-)Updates für Surface-Geräte per Windows Update ausliefert und installiert.

Zumindest bisher lässt sich aus Project µ aber nicht etwa ein funktionierendes UEFI-BIOS für ein bestimmtes Surface-Notebook bauen. Denn Microsoft lässt viele Hardware-spezifische Pakete weg, etwa Intels Firmware Support Package FSP2, das man für den jeweiligen Prozessor einbinden müsste. (ciw)