Ubuntu 18.10: Neues Erscheinungsbild und weitere Abkehr von 32-Bit

Ein Facelift, bessere Hardware-Unterstützung und eine neue Oberfläche bei Lubuntu zählen zu den Highlights der neuen Linux-Distribution.

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Ubuntu 18.10: Neues Erscheinungsbild und weitere Abkehr vom 32-Bit-x86
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Thorsten Leemhuis

Die Bedienoberfläche von Ubuntu Desktop 18.10 wirkt dank Änderungen bei Icons und Theme ein wenig frischer; das Design der "Cosmic Cuttlefish" genannten Linux-Distribution erinnert dadurch ein wenig an jenes der Bedienoberfläche Unity 8, die Canonical vor eineinhalb Jahren aufgegeben hat. Mit der neuen und seit Donnerstagabend erhältlichen Version schreitet zudem die bei Ubuntu 17.10 eingeläutete Abkehr vom 32-Bit-x86-Support fort. Nur noch Lubuntu, Xubuntu und den Netzwerk-Installer gibt es für die Architektur, mit der PCs und Linux bedeutend wurden. Apropos Lubuntu: Die Distribution hat die Bedienoberfläche ausgetauscht und nutzt jetzt LXQt. Details zu diesen und zahlreichen weiteren Neuerungen liefert die folgende Bilderstrecke:

Ubuntu 18.10 (17 Bilder)

Das Facelift zeigt sich schon bei der Installation, denn durch den Umstieg auf die Icon-Sammlung "Suru" wirken die Programmsymbole moderner. Auffälligste Auswirkungen des neue Themes "Yaru": Der Desktop ist jetzt ein wenig dunkler und ausgewählte Dinge (etwa Checkboxen) stechen grün hervor.

Der Sprung von Linux 4.15 auf Linux 4.18 verspricht, die Akkulaufzeiten von Notebooks zu verlängern, denn dadurch nutzt Ubuntus Kernel einige zuvor links liegen gelassene Stromsparfunktionen. Der modernere Kernel und der Einsatz von Mesa 18.2 verbessern zudem den Hardware-Support. Davon profitieren insbesondere AMDs moderne Radeon-Grafikprozessoren, denn sie werden dadurch umfangreicher unterstützt und liefern teilweise deutlich mehr 3D-Performance.

Entwickler finden jetzt einen GCC der achten Generation und OpenJDK 11 vor; Python 3.6 stellt den Standard-Interpreter, Version 3.7.1 ist aber in den Paketrepositories verfügbar.

Von Ubuntu Server 18.10 gibt es nur noch ein Installationsimage, das den bei 17.10 eingeführten Installer "Subiquity" nutzt. Der beherrscht mittlerweile auch Funktionen wie LVM und Software-RAID (Level 0, 1, 5, 6, 10).

Die neue Version von Ubuntu Desktop steht auf der Webseite des Ubuntu-Projekts zum Download bereit; neben der gemeinhin schlicht "Ubuntu" genannten Hauptausgabe der Ubuntu-Distributionsfamilie gibt es dort auch Installations-Images mit Ubuntu Server und etwas versteckt auch das ISO-Image zur Netzwerkinstallation. Die Release Notes für diese und weitere von Canonical selbst betreute Distributionsvarianten liefern wichtige Hinweise zum Einsatz und Update auf die neue Version. In diesen Versionshinweisen sowie in Freigabeankündigungen von Canonical und den Ubuntu-Entwicklern finden sich Informationen zu einigen weiteren Neuerungen der Version 18.10.

Bezugsquellen und Release Notes der anderen Ubuntu-Varianten finden sich über die erwähnten Versionshinweise sowie den Webseiten zu Ubuntu-Ausführungen wie Kubuntu, Lubuntu, Ubuntu Budgie, Ubuntu MATE, Ubuntu Studio und Xubuntu.

Anders als das im April veröffentlichte Ubuntu 18.04 LTS (Long Term Support) bekommt 18.10 kein Langzeitpflege. Wie bei solchen Versionen üblich, endet die Versorgung mit Sicherheitskorrekturen daher nach neun Monaten – letztlich also drei Monate nach Ubuntu 19.04, das im April 2019 erscheinen soll. Zuvor soll im Februar noch Ubuntu 18.04.2 veröffentlicht werden, das Linux-Kernel, X-Server und Mesa von 18.10 nutzen wird, um mit diesem "Hardware Enablement Stack" (HWE) die Hardware-Unterstützung der LTS-Versionslinie zu verbessern.

[Update 20181019-0600] Fehlerhafte Textabschnitt entfernt, laut dem es den Alternate Server Installer (den mit Debian-Installer) nicht mehr gäbe. [/Update] (thl)