Kurztest: Nvidia GeForce RTX 2070 Founders Edition

Seit dem 17. Oktober ist die GeForce RTX 2070 im Handel. Wir haben Nvidias Founders Edition gekauft und angetestet.

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Die GeForce RTX 2070 ist seit dem 17. Oktober im Handel.

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Benjamin Kraft
Inhaltsverzeichnis

Mit der GeForce RTX 2070 ist das neueste Modell aus Nvidias Turing-Portfolio auf den Markt gekommen. Sie soll aktuelle Spiele in der WQHD-Auflösung ruckelfrei darstellen und über ihre RT- und Tensor-Cores auch Raytracing-Effekte in Spielen beschleunigen. Da heise online und c’t Nvidias weit gefasstes General-NDA nicht unterschrieben haben, bekamen wir vorab kein Testmuster der Referenzkarte und haben uns deshalb die Nvidia GeForce RTX 2070 Founders Edition gekauft.

Ihr Herzstück ist die Turing-GPU TU106 mit 2304 CUDA-Kernen, 144 Textureinheiten und 64 ROPs. Die Rechenleistung gibt Nvidia mit 7,9 TFLOPS an. Zusätzlich hat sie 288 Tensor-Cores an Bord, und ihre 36 RT-Cores sollen zukünftig Raytracing-Effekte beschleunigen, sobald Spiele erscheinen, die dieses Feature nutzen. Unter dem Strich bringt es der Chip auf 10,8 Milliarden Transistoren und belegt 445 mm2. Zum Vergleich: Die GeForce GTX 1070 brachte es auf 314 mm2. 8 GByte GDDR6-RAM schaufeln 448 GByte/s über die 256 Datenleitungen.

Anders als die anderen Founders Editions trägt die GeForce RTX 2070 FE einen DVI-Anschluss und verzichtet dafür auf eine zweite HDMI-Buchse.

Anders als bisherige Ausgaben laufen die Founders Editions der Turing-Generation nicht mit den von Nvidia vorgegebenen Referenztaktraten, sondern setzen den Boost-Takt um 90 MHz hoch. Neu ist auch das Zwei-Lüfter-Design, das die Luft im Gehäuseinneren verwirbelt, anstatt sie am Kartenende aus dem Gehäuse zu befördern. Weiterer Unterschied zu den größeren Turing-Karten: Die RTX 2070 FE tauscht eine der HDMI-2.0-Buchsen einen DVI-Anschluss. Die beiden DisplayPorts und den USB-C-Anschluss behält sie bei.

Im ersten Test machte die GeForce RTX 2070 Founders Edition einen ordentlichen Eindruck. Im 3DMark Time Spy, der DirectX 12 nutzt, erreichte sie 8842 Punkte. Das sind etwa 12 Prozent mehr als eine ebenfalls übertaktete GeForce GTX 1080 (7886 Punkte) und 20 Prozent mehr als die Referenzkarte der AMD Radeon RX Vega 64 (7350 Punkte); gegenüber einer OC-Version der GeForce GTX 1070 betrug das Plus in diesem Benchmark 38 Prozent (6433 Punkte).

Im DirectX-11-Test Firestrike Extreme lag sie hingegen mit der GTX 1080 gleichauf, 6 Prozent vor der Radeon RX Vega 64 und gegenüber der GTX 1070 um 24 Prozent in Führung. FarCry 5 schaffte die RTX 2070 in WQHD-Auflösung (2560 x 1440 Pixel) mit 92 fps, die GTX 1080 lieferte ebenso wie eine Radeon RX Vega 64 89 fps, die GTX 1070 noch 70. Der Rückstand zur großen Schwester GeForce RTX 2080 betrug 14 bis 15 Prozent – allerdings kostet diese 33 Prozent mehr.

Die GeForce RTX 2070 liegt praktisch gleichauf mit der GeForce GTX 1080.

Der Patchtracer Luxmark 3.1 kann die RT-Cores der Turing-Karten noch nicht nutzen. Dennoch legt die RTX 2070 gegenüber ihren Vorgängern im Tesbild Luxball HDR mit 30.429 Rays/s massiv zu. Damit liegt sie 73 Prozent vor der GeForce GTX 1070 und zieht sogar der GeForce GTX 1080 Ti davon, die auf 21.231 Punkte kommt. Unerwartet war, dass sich die 2080 in dieser Disziplin nicht von der 2070 absetzen konnte. An die Vega 64 kommt sie aber nicht heran, die hier ihre theoretische Rechenleistung voll ausspielt und auf 31.422 Ray/s kommt.

Im Leerlauf nahm sie mit einem Full-HD-Display knapp 10 Watt auf; hingen ein Full-HD- und ein 4K-Display an der Karte, sprang die Leistungsaufnahme auf 40 Watt. Unter Last maßen wir etwa 185 Watt mit kurzfristigen Spitzen bis 300 Watt. Da zeigte sich die GTX 1080 mit 176 Watt genügsamer.

Der erste Eindruck: Die GeForce RTX 2070 ist eine vollwertige Ablösung der GeForce GTX 1080 – und das praktisch zum gleichen Preis. Erste Herstellermodelle sind im Preisvergleich ab 520 Euro gelistet und sogar verfügbar, leisere Karten finden sich dort ab 600 Euro.

Als Nachfolgerin der GeForce GTX 1070 geht sie zu dem Preis nicht mehr durch, auch wenn sie zwischen 25 und 38 Prozent schneller ist. Die günstigsten Vertreter der GTX 1070 kosten nur rund 400 Euro – also knapp ein Viertel weniger.

Mehr zur GeForce RTX 2070 lesen sie in c't 23/2018.

GeForce RTX 2070 GeForce RTX 2080 GeForce RTX 2080 Ti GeForce GTX 1080 Ti GeForce GTX 1080
GPU Turing (TU106) Turing (TU104) Turing (TU102) Pascal (GP102) Pascal (GP104)
Shader-Rechenkerne 2304 2944 4352 3584 2560
GPU-/Turbo-Takt 1410 / 1710 MHz 1515 / 1800 MHz 1350 / 1635 MHz 1481 / 1582 MHz 1607 / 1733 MHz
Rechenleistung (SP) 7,9 TFlops 10,6 TFlops 14,2 TFlops 11,47 TFlops 8,23 TFlops
Speicher 8 GByte GDDR6 8 GByte GDDR6 11 GByte GDDR6 11 GByte GDDR5X 8 GByte GDDR5X
Speicher-Anbindung 256 Bit 256 Bit 352 Bit 352 Bit 256 Bit
Datentransferrate 448 GByte/s 448 GByte/s 616 GByte/s 484 GByte/s 320 GByte/s
TDP 175 Watt 225 Watt 260 Watt 250 Watt 180 Watt

(bkr)