Mozilla bewirbt VPN-Dienst im Firefox-Browser

Mozilla macht testweise Reklame für ProtonVPN direkt im Web-Browser Firefox – zunächst nur in den USA. Das Angebot soll Mozillas finanzielle Zukunft sichern.

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Mozilla berwirbt VPN-Dienst im Firefox-Browser

Firefox empfiehlt ProtonVPN.

(Bild: Mozilla)

Lesezeit: 2 Min.

Um die persönlichen Daten der Firefox-Nutzer künftig besser zu schützen, hat Mozilla eine Partnerschaft mit ProtonVPN geschlossen. In den nächsten Monaten zeigt Firefox einer "kleinen Gruppe von Nutzern" zunächst Werbung für den VPN-Dienst an. "Dieses Experiment ist wichtig für Mozillas Zukunft", schreibt die Stiftung in ihrem Blog. Firefox will die Nutzer mit dem VPN-Dienst vor allem in öffentlichen Netzen schützen, etwa in Cafés oder auf Flughäfen. Außerdem will Mozilla seine Einnahmen erhöhen: "Wir brauchen unterschiedliche Einnahmequellen" – eine davon soll ProtonVPN sein. Bislang verdiente Mozilla vor allem Geld durch Partnerschaften mit Suchmaschine (etwa Google).

Einige Firefox-Nutzer in den USA erhalten im Browser ein Angebot, das sie ablehnen können.

(Bild: Mozilla)

Das "VPN-Experiment" beginnt am morgigen Mittwoch zunächst nur in den USA. Einer kleinen, zufällig ausgewählten Gruppe von Firefox-Nutzern wird innerhalb des Browsers unter gewissen Umständen das Angebot angezeigt. In einem kleinen Fenster ist zu lesen: "Firefox Recommends ProtonVPN". Für "nur 10 US-Dollar" im Monat können die Nutzer den Dienst abonnieren. Die VPN-Software von Proton gibt es für Windows, macOS, Linux sowie für Android und iOS. Die Zahlung wickeln Stripe und Recurly ab; Mozilla sammelt das Geld der Firefox-Nutzer ein. "Auf diese Weise unterstützen die Kunden Mozilla direkt", erklärt Chris More im Mozilla-Blog. Ein Teil der Erlöse geht an ProtonVPN für die Bereitstellung des Dienstes.

ProtonVPN hat seinen Sitzen in der Schweiz und eine strenge Datenschutz-Policy. Der Dienst speichert keine Verbindungsdaten, weil dies das Schweizer Recht verbietet. Die Daten verschlüsselt der Dienst mit AES-256 und setzt Perfect Forward Secrecy (PFS) ein, was das Entschlüsseln durch Dritte unmöglich macht. Die Server stehen laut ProtonVPN in "abgehärteten Rechenzentren".

Vorangegangen war ein gründlicher Auswahlprozess: "Unser Team hat sich mit den unterschiedlichsten Faktoren auseinandergesetzt, von der Konzeption und Implementierung der einzelnen VPN-Dienste und der dazugehörigen Software bis hin zur Sicherheit des eigenen Netzwerks und der internen Systeme des Herstellers", erklärt Mozilla. Am Ende habe man sich für ProtonVPN als Partner entschieden, weil es einen sicheren, verlässlichen und einfach zu nutzenden VPN-Service biete. (dbe)