Gift für Zwerge

18 Kindersitze im Test: Schadstoffe gefunden

Stiftung Warentest und ADAC haben 18 Kindersitze in fünf verschiedenen Gewichtsklassen getestet. Bei einem Crash bieten – erstmals seit Jahren – alle einen mindestens befriedigenden Schutz. Allerdings gibt es in einigen Sitzbezügen Schadstoffe

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Kindersitz 5 Bilder

(Bild: ADAC)

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Von
  • dpa

Stiftung Warentest und ADAC haben 18 Kindersitze in fünf verschiedenen Gewichtsklassen getestet. Bei einem Crash bieten – erstmals seit Jahren – alle einen mindestens befriedigenden Schutz. Richtig schlechte Sitze gab es beim diesjährigen Test nicht. Vier Kindersitze sind jedoch „mangelhaft“, weil ihre Bezüge Schadstoffe enthalten, die im Verdacht stehen, krebserregend zu sein.

Für Kinder bis 13 Kilogramm Körpergewicht erhalten beispielsweise die Kombination aus „Hauck Comfort Fix“ und „Comfort Fix Isofixbasis“ für 220 Euro ein „Gut“ (Note 2,1). Auch der „Maxi-Cosi CabrioFix“ für 140 Euro (2,1) und der 120 Euro teure „Hauck Comfort Fix“ (2,4) schneiden gut ab. Bei den Sitzen nach i-Size-Norm bis 105 Zentimeter Körpergröße sind unter anderem drei Britax-Modelle für 350 bis 500 Euro „gut“ (1,7): Der „Römer Baby-Safe2 i-Size“ und „i-Size Base“ und das Modell mit „i-Size Flex Base“ sowie der „Römer Swingfix M i-Size“. Dieselbe Note bekommt der „Joie i-Level“ für 300 Euro.

Für Kinder mit einem Körpergewicht von 9 bis 36 kg ist der „Cybex Pallas S-Fix“ für 300 Euro „gut“ (2,1). Das gilt auch für den „Cybex Solution S-Fix“ für 190 Euro in der Klasse von 15 bis 36 kg mit der Note 1,7. Keiner der jetzt getesteten Sitze konnte allerdings die besten Modelle der Vortests von den Spitzenplätzen verdrängen, heißt es in der Zeitschrift test (Ausgabe November 2018).

[Hinweis: Die Note des Cybex Pallas S-Fix wurde nachträglich von 2,4 auf 2,1 verändert.]

Alle sicher, jedoch ...

14 Babyschalen und 4 Sitze für Kinder ab dem Laufalter wurden untersucht und gecrasht. Alle überstanden den Aufpralltest mit guten Ergebnissen, erstmals seit Jahren. Neben der Unfallsicherheit, die zur Hälfte in die Bewertung eingeflossen ist, kommt es auch auf Handhabung, Ergonomie und auf gefundene Schadstoffe an. In drei der vier belasteten Modelle fanden die Tester Naphthalin. Der Stoff steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Ab einer gewissen Konzentration kann es Augen, Leber und Nieren schädigen. Ein Sitz ist mit dem Flammschutzmittel TDCP belastet, das unter dem gleichen Verdacht steht. „Die vielen schadstofffreien Sitze beweisen, dass es auch ohne geht“, sagt Heike van Laak von der Stiftung Warentest. Zu den mit Schadstoffen belastenden Sitzen gehören der Jané Koos i-Size, der Nachfolger Hy5 TT und der Osann Fox.

Kind und Auto mitnehmen

Ob die Sitze belastet sind, können Verbraucher in der Regel nicht selbst feststellen. Wenn Kindersitze ungewöhnlich stark riechen, rät die Stiftung Warentest zwar vom Kauf ab. Gewissheit darüber, ob Schadstoffe in den Sitzen sind oder nicht, gebe der Geruch aber auch nicht. Zum Kauf sollten Eltern das eigene Auto und die Kinder zum Geschäft mitbringen, um Einbau und Passform zu prüfen. Denn nicht jeder Sitz passt gleich gut in jedes Auto, erklärt der ADAC. Zudem sollten auch Kind und Sitz „kompatibel“ sein. Unter allen Möglichkeiten, einen Kindersitz im Auto zu montieren, ist der Platz hinter dem Beifahrer in der Regel der optimale. Hier gebe es kaum Einschränkungen bei der Bedienung, die Tür öffnet zum Bürgersteig, und man kann meist auf Isofix-Befestigungen zurückgreifen. (mfz)