Highspeed-Internet für Sachsen: Gigabit-Anschlüsse für 600.000 Haushalte

Schnelles Internet ist ein wichtiger Standortfaktor, Deutschland hängt international der Entwicklung hinterher. In Sachsen gibt es jetzt einen Lichtblick.

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Telekom Glasfaser-Netz

(Bild: dpa, Julian Stratenschulte)

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  • dpa
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Für Sachsens Internet-Nutzer soll das Gigabit-Zeitalter beginnen. Zuerst kommen Vodafone-Kunden in Leipzig in den Genuss von Verbindungen von bis zu 1000 Megabit pro Sekunde im Download. "Bis zum Jahresende werden wir über unser Kabel-Glasfasernetz allein in diesem Bundesland über 500.000 Haushalte mit Gigabit versorgen", sagte Vodafone Deutschland-Chef Hannes Ametsreiter am Dienstag im Beisein von Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) in Dresden.

Ab sofort seien in Leipzig 280.000 Haushalte für diese Geschwindigkeit freigeschaltet. Bis Ende 2019 sollen es sachsenweit mehr als 600.000 sein – vor allem in den drei Großstädten und in Görlitz. Ametsreiter sprach von einer "echten Beschleunigung", einem "Turbo, den man einschaltet".

Vodafone nutzt dafür sein bestehende Netz, das durch Abschaltung analoger Programme frei wurde. Bei einem Gigabit soll aber noch nicht Schluss sein. In den kommenden Jahren werde das Netz auf 25 Gigabit ausgebaut. Ametsreiter hält solche Geschwindigkeiten mit Blick auf die Zukunft für unerlässlich. "Jeder Schritt führt zu einer Verdoppelung des Datenvolumens." Es gebe immer mehr Bedarf für große Datenmengen. Das jährliche Datenwachstum liege bei 50 bis 60 Prozent: "Um das abdecken zu können, braucht man leistungsfähige Netze."

Regierungschef Kretschmer bezeichnete das Ausbauprogramm von Vodafone als wichtigen Baustein für schnelles Internet in Sachsen. "Der Freistaat selbst macht Tempo und unterstützt gemeinsam mit dem Bund Kommunen finanziell dabei, um die Infrastruktur auszubauen. Mir ist wichtig, dass wir hier schneller als bisher vorankommen." Solche schnellen Übertragungsmöglichkeiten seien beispielsweise für die Telemedizin erforderlich, die für Patienten einen Zuwachs an Lebensqualität mit sich bringe. Kein Ort, kein Haus solle am Ende bei schnellem Internet unversorgt sein, versprach Kretschmer.

Sachsens Wirtschaftsministerium hatte am Dienstag in Dresden Vertreter der großen deutschen Mobilfunkunternehmen zu einer Konferenz eingeladen. Thema waren vor allem auch Lücken bei der Versorgung im ländlichen Raum. Die Unternehmen hätten zugesagt, spätestens bis Ende 2019 rund 98 Prozent der Haushalte sowie die vollständige Abdeckung der Autobahnen und ICE-Trassen mit dem Mobilfunkstandard LTE zu erreichen, erklärte Wirtschafts-Staatssekretär Stefan Brangs (SPD) im Anschluss.

Im Gegenzug habe Sachsen zugesagt, die Mobilfunknetzbetreiber durch Bereitstellung geeigneter BOS (Behördenfunk)-Standorte beim Ausbau zu unterstützen und die Mitnutzung von Liegenschaften der öffentlichen Hand für die Errichtung neuer Funkmasten zu prüfen, betonte Brangs. Man werde sich außerdem bei den Regulierungsbehörden des Bundes für die bessere Abdeckung grenznaher Räume einsetzen, da nach der öffentlichen Wahrnehmung Netze aus anderen Ländern auf sächsischem Gebiet hier zum Teil präsenter sind als deutsche Netze.

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(mho)