Wie hackt man Trumps Telefongespräche?
Der US-Präsident wird angeblich belauscht und die Security-Szene spekuliert, wie das wohl möglich wäre. Wer kennt noch Rhyolite?
Die New York Times berichtet, dass die privaten Telefongespräche des US-Präsidenten angeblich von den Chinesen abgehört werden, um ihn gezielt beeinflussen zu können. In der Security-Szene haben sich daraufhin interessante Diskussionen entsponnen, wie das wohl realisiert werden kann.
Die offensichtlichen Möglichkeiten wurden dabei schnell verworfen: Wanzen auf den Endgeräten und aktive Angriffe auf die Funkstrecke zwischen Telefon und Mobilfunk-Provider sind zwar prinzipiell möglich. Doch die Rede ist vom Präsidenten der USA, dessen Kommunikation unter anderem von FBI und NSA geschützt wird. Eine Trojaner-App auf dem Smartphone oder ein tragbarer Mobilfunk-Mast hinter dem Oval Office sind da zu auffällig. Ähnliches gilt auch für aktive Angriffe über das Signalisierungsprotokoll SS7.
Mobilfunk-Provider im Visier
Wahrscheinlicher ist schon ein grundsätzliches Problem in der Verschlüsselung von LTE, was etwa Krypto-Prof Matthew Green nicht ausschließen mag. Damit würde schon ein passives Belauschen der Funkstrecke genügen.
Doch die plausibelsten Theorien zielen auf die Infrastruktur der Mobilfunkt-Provider. Insbesondere die Kommunikation zwischen den Sendemasten wurde als potentielle Schwachstelle identifiziert. Wusstet ihr, dass die NSA unter dem Decknamen Rhyolite zum Abhören solcher Kommunikation eigene Spionage-Satelliten in geostationäre Bahnen geschossen hat? Da müsste man heute wohl ein bisschen mehr Aufwand treiben – aber unmöglich erscheint das nicht. Alles in allem ist das ein schönes Beispiel, warum wir starke Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für jedermann brauchen. (ju)