Ausprobiert: Haptik-Datenhandschuhe von Senseglove

Der Senseglove-Datenhandschuh trackt nicht nur jeden Finger, sondern simuliert auch Widerstand und Haptik. Wir haben ihn ausprobiert.

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Ausprobiert: Haptik-Datenhandschuhe von Senseglove

Die Senseglove-Handschuhe erreichen pro Finger eine Kraft von 18 Newton (1,8 Kilogramm).

(Bild: heise online / jkj)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jan-Keno Janssen

Mit Datenhandschuhen virtuelle Interaktionen natürlicher machen: Das ist das Ziel des niederländischen Start-ups Senseglove. Auf den VR Days in Amsterdam konnten wir die erste Entwicklerversion des Handschuhs ausprobieren. Das Anziehen ist relativ aufwendig: Nicht nur ums Handgelenk kommen Klettverschluss-Riemen, sondern auch um jeden einzelnen Finger. Danach durften wir aber direkt das VR-Headset aufsetzen und loslegen; eine Kalibrierung ist nicht erforderlich.

In der VR schauen wir erstmal auf unsere Finger: Diese können wir nicht nur beugen und strecken, sondern auch seitlich abspreizen – in unserem Anspiel-Session klappte das mit allen Fingern außer dem kleinen. Als nächstes greifen wir nach einem Kaffeebecher; auch das funktioniert auf Anhieb. Tatsächlich spürt man beim Greifen einen leichten Widerstand; nicht ganz realistisch zwar, aber zumindest stimmt die Richtung grob.

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Etwas seltsam mutet die Einrast-Funktion an: Der Becher klebt an unseren Händen als hätten wir diese vorher in Honig getunkt. Laut Senseglove sei diese Funktion noch nicht perfekt austariert; ganz ohne Einrasten würde sich das Ganze jedoch noch unnatürlicher anfühlen. Während Greifen und Halten noch gewöhnungsbedürftig wirkt, beeindruckt die Sensibilität der Handschuhe: Auch kleinste Bewegungen werden umgesetzt, so können wir beispielsweise mit dem kleinen Finger ganz leicht eine Kugel anstupsen – was sich sehr realistisch anfühlt.

Der aus Spritzguss-Kunststoff gefertigte Datenhandschuh wiegt 160 Gramm, obendrauf kommt noch der Vive-Trackingpuck. Laut Hersteller soll der Handschuh eine Kraft von 18 Newton (1,8 Kilogramm) erreichen.

Die Entwicklerversion des Sensegloves wird bereits ausgeliefert, die erste auf 65 Paare begrenzte Erstauflage ist ausverkauft. Wann wieder Bestellungen angenommen werden, ist noch unklar – die finale Preiskalkulation steht nämlich noch nicht fest. Die ersten 65 Paare wurden für 1700 Euro verkauft, Senseglove befürchtet aber, diesen Preis auf Dauer nicht halten zu können und etwas teurer anbieten zu müssen. Das Unternehmen peilt für die drahtlose Version einen Paarpreis von 2000 Euro an, die aktuelle Auflage arbeitet noch kabelgebunden. (jkj)