Verkauf des Telekom-Kabelnetzes fast perfekt

Die Deutsche Telekom steht kurz vor dem Verkauf von sechs regionalen Kabel-TV-Gesellschaften an ein britisch-amerikanisches Konsortium.

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Von
  • Egbert Meyer

Die Deutsche Telekom steht kurz vor dem Verkauf von sechs regionalen Kabel-TV-Gesellschaften an das britisch-amerikanisches Konsortium Liberty Media. Ein entsprechender Eckpunktevertrag wurde heute in Bonn unterzeichnet. Branchenkenner rechnen mit einem Kaufpreis von rund 5 Milliarden Euro. Mit dem Verkaufserlös will die Telekom ihre Schulden abbauen.

Liberty will die Kabel-TV-Regionen Hamburg/Schleswig-Holstein/Mecklenburg-Vorpommern, Bremen/Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Saarland, Berlin/Brandenburg, Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen und Bayern erwerben. In den sechs Regionen sind nach Angaben der Telekom mehr als 10 Millionen Haushalte an das Kabelnetz angeschlossen. Der endgültige Vertragsabschluss soll im Juli 2001 folgen. Zuvor hatte die Telekom ihre TV-Kabelnetze in Hessen und Nordrhein-Westfalen verkauft. Allerdings ist das baden-württembergische Netz noch zu haben. Nach Telekom-Angaben laufen derzeit die Verhandlungen.

Liberty Media hält zahlreiche Beteiligung im Bereich Fernsehen und Internet in den USA, Europa, Asien und Südamerika. Das Unternehmen gehört zum US-Telefon-Konzern AT&T und hält an AOL Time Warner und dem Medien-Imperium von Rupert Murdoch Beteiligungen.

Die sich in Deutschland jetzt anbahnende Konzentration auf wenige Kabelnetzanbieter schürt unterdessen die Skepsis von Beobachtern. Sie rechnen mit höheren Verbraucherpreisen, erwarten insgesamt aber auch ein vielfältigeres Angebot. (em)