iOS 12.1: Gruppen-FaceTime, Emojis und Drosselung für neuere iPhones

Mit dem Update liefert Apple versprochene Funktionen für iPhone und iPad nach – und drosselt jetzt bei Bedarf iPhone X und iPhone 8.

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iOS 12

iOS 12.1 liefert Gruppen-FaceTime nach.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 5 Min.
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iOS 12.1 steht nun zum Download bereit. Mit dem für iPhone, iPad und iPod touch gedachten Update reicht Apple mehrere bereits angekündigte Funktionen nach, darunter auch Gruppen-FaceTime. Nutzer sind dadurch erstmals in der Lage, über Apples in das Betriebssystem integrierten VoIP-Dienst mit mehreren Personen Videochats und Telefonate zu führen.

iOS 12.1 unterstützt FaceTime-Konferenzschaltungen mit bis zu 32 Personen, allerdings nur auf neueren iPhones und iPads, die gerade redende Person soll in Videotelefonaten automatisch hervorgehoben werden.

Apple hat Gruppen-FaceTime in die Nachrichten-App integriert, um aus Textkonversationen mit mehreren Teilnehmern direkt eine gemeinsame Videokonferenz starten zu können. Die auf diese Weise Angerufenen sollen lautlos über den laufenden Videochat informiert werden. Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung von FaceTime-Gesprächen gelte genauso auch für die neuen Gruppenanrufe, betonte Apple in einer Mitteilung.

iOS 12.1 erweitert außerdem die Funktionen der neu eingeführten Modelle iPhone XS, XS Max sowie iPhone XR: Das Update schaltet Apples Dual-SIM-Unterstützung frei, also die parallele Verwendung zweier Mobilfunkanschlüsse. Neben der frei zugänglichen Nano-SIM steckt dafür in diesen Geräten eine fest integrierte eSIM. Mobilfunkanbieter müssen die eSIM speziell unterstützen, Apples Partner in Deutschland sind zu Beginn Telekom und Vodafone. O2 will Kunden die eSIM-Option zu einem späteren Zeitpunkt aber ebenfalls bieten.

Apple setzt hier auf die Technik "Dual-SIM-Dual-Standby": Beide Mobilfunkanschlüsse sind unter ihrer jeweiligen Telefonnummer erreichbar. Wird über eine der beiden Rufnummern telefoniert, werden auf dem anderen Anschluss eingehende Anrufe an die Sprachbox weitergeleitet. Wahlweise lässt sich die Zweit-SIM ausschließlich zur Datenübertragung konfigurieren. Im Ausland lässt sich so ein billiger Datentarif eines lokalen Anbieters nutzen, gleichzeitig bleibt man unter der üblichen Rufnummer erreichbar.

Bei Porträtaufnahmen mit iPhone XS, XS Max und XR können Anwender die Unschärfe des Hintergrundes mit iOS 12.1 schon in der Live-Ansicht per Schieberegler anpassen – also noch vor der Aufnahme. Bislang ließ sich der Bokeh-Effekt bei den neuen iPhones nur nachträglich ändern.

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iOS 12.1 erweitert außerdem die Emoji-Palette des Betriebssystems. Zu den Neuzugängen – sie sind noch Teil des Unicode-Standards 11.0 – zählen Ideogramme, die es ermöglichen “Menschen mit roten, grauen und lockigen Haaren oder auch mit Glatze darzustellen”, wie Apple mitteilte. Zudem gibt es weitere Smileys und Emojis aus den Bereichen Tiere, Sport und Essen. Die Emoji-Neuzugänge liefert Apple per Software-Update auch auf Mac und Apple Watch. Unicode 12 respektive Emoji 12 folgen erst 2019, darin sollen Menschen mit Behinderung besser berücksichtigt werden.

Das Update soll außerdem ein "Beautygate" genanntes Problem bei iPhone XS und XR ausräumen, das zu einer übermäßigen Weichzeichnung bei Porträtaufnahmen mit der Frontkamera führen konnte. Apple dürfte außerdem Probleme mit der in iOS 12 neuen Funktion Bildschirmzeit angehen, ob diese allerdings umfassend ausgeräumt wurden, muss sich erst zeigen.

Die neue Version dürfte zudem Schwachstellen des Lockscreens ausräumen, durch die sich anhand von Siri mit etwas Aufwand auf bestimmte Daten zugreifen ließ wie beispielsweise Fotos. Nähere Details zu den beseitigten Sicherheitslücken dürfte Apple in Kürze nachreichen.

Apples Beipackzettel zufolge führt iOS 12.1 eine "Leistungsverwaltungsfunktion" auf iPhone X, iPhone 8 und iPhone 8 Plus ein. Diese neueren Modelle werden dadurch unter bestimmten Umständen also auch vom System gedrosselt wie bisher schon iPhone 6, 6s und 7. Der Nutzer sollte eine Benachrichtigung erhalten, wenn die Drosselung – etwa bei Kälte oder schlechtem Akku – greift und kann das in den Einstellungen dann wieder abschalten. Bis Jahresende bietet Apple den Tausch der Batterie noch für 29 Euro an, ab 2019 wird der iPhone-Akkuwechsel wieder teurer.

Das Update räumt auch ein Problem bei den “Beschreibungen der Luftqualität” aus, wie Apple anmerkt – dort konnte es zu einer “falschen Kennzeichnung” kommen. Die irritierenden iOS-Hinweise über "ungesunde Luftqualität" und "ungesunde Luft für empfindliche Gruppen" dürften damit (weitestgehend) verschwinden.

Parallel zu iOS 12.1 hat Apple auch macOS 10.14.1 (Gruppen-FaceTime, neue Emojis) sowie watchOS 5.1, tvOS 12.1 und eine neue HomePod-Software zum Download freigegeben.

[Update 30.10.2018 23:50 Uhr] Mehrere Besitzer der Apple Watch Series 4 berichten, dass die Aktualisierung auf watchOS 5.1 ihre Uhr komplett außer Gefecht gesetzt hat. Entsprechend ist vorerst anzuraten, mit dem Update noch abzuwarten – auch wenn die Installation bei anderen Nutzern normal und problemfrei vonstatten ging. (lbe)