IBM baut Führungsposition bei Supercomputern aus

In Heidelberg wurde heute die aktuelle Supercomputer-Rangliste Top500 vorgelegt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 50 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Uwe Harms

IBM kann die Spitzenposition bei den Supercomputern nicht nur behaupten, sondern den Vorsprung auch noch kräftig ausbauen. Das geht aus der traditionellen Rangliste Top500 hervor, die heute auf der in Heidelberg stattfindenden internationalen Konferenz Supercomputer 2001 veröffentlicht wurde. Mit 7,2 Teraflops im Linpack-Benchmark steht IBMs mit 8192 Power3-375-Prozessoren bestückte ASCI White SP einsam an der Spitze, vor dem kleineren IBM-Bruder mit 2528 Prozessoren, der 2,5 Teraflops erzielt. Dieser verdrängt damit Intels jahrelangen Spitzenreiter ASCI Red knapp auf Platz 3, der mit seinen 9632 schon etwas angegrauten Pentium-Pro-Overdrive-Prozessoren (333 MHz) 2,4 Teraflops erreicht. Insgesamt stammen 6 der 10 schnellsten Supercomputer von IBM und rund 40 Prozent der in der Liste verzeichneten 500 Systeme. Sun folgt mit 16 Prozent vor SGI (12,6 Prozent) und Cray (9 Prozent). Bezogen auf die Gesamtperformance der Systeme (mit insgesamt 108,8 TeraFlops) nimmt jedoch Cray Platz 2 ein (13,1 Prozent) vor SGI (10,2 Prozent) und Sun (8,6 Prozent).

Das schnellste in Deutschland installierte System ist weiterhin die Hitachi SR8000-F1 im Leibnizrechenzentum München, die jedoch gegenüber der letzten Top500-Liste im November 2000 vom siebten auf den zwölften Rang zurückgefallen ist. Deutschland konnte allerdings in der Gesamtstückzahl auftrumpfen und mit 63 Systemen Japan von Platz 2 (54 Systeme) verdrängen. Über die Hälfte aller Supercomputer der Top500 (254 Systeme) ackern derzeit in den USA.

Unter den Top500 befinden sich auch acht "Selbstbau-Systeme", meist von Universitäten zusammengestöpselte Cluster. Insgesamt hat das Top500-Gremium 33 Rechner als Clustersysteme eingestuft. Der Samson-Rechner der Universität Delaware mit 132 AMD-Athlon-Gigahertz-Prozessoren ist auf dieser Liste noch nicht verzeichnet. Er würde mit geschätzen 200 Gigaflops etwa auf Platz 120 rangieren. (Uwe Harms) / (as)