iPhone XR: Nachfrage angeblich geringer als von Apple erwartet

Die für das etwas billigere iPhone XR von Apples Auftragsfertigern vorbereiteten Produktionsstraßen werden einem Bericht zufolge nicht ausgelastet.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 171 Kommentare lesen
iPhone XR

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.
Von

Das neue günstige iPhone XR ist laut einem Medienbericht nicht so gefragt wie von Apple erwartet. Die dafür abgestellten Produktionskapazitäten bei den beiden führenden Fertigern Foxconn und Pegatron seien nicht komplett ausgelastet, wie die japanische Wirtschafts-Nachrichtenagentur am Montag unter Berufung auf informierte Personen berichtet.

So seien bei Foxconn 60 Produktionslinien für das iPhone XR eingerichtet worden – von denen aktuell nur rund 45 in Betrieb seien. Das bedeute, dass pro Tag rund 100 000 weniger Telefone produziert würden als es die vorherige optimistischere Prognose vorsah. Bei Pegatron seien Pläne für einen Ausbau der Produktion auf Eis gelegt worden, hieß es unter Berufung auf Kreise in der Zuliefererbranche weiter.

Der Fertiger Wistron, der oft bei Produktionsengpässen einspringe, werde in diesem Weihnachtsgeschäft keine Aufträge für das iPhone XR bekommen. Zugleich habe Apple die Aufträge zur Produktion der Vorjahresmodelle iPhone 8 und iPhone 8 Plus um 5 Millionen Stück auf nun 25 Millionen für das laufende Weihnachtsquartal erhöht, schreibt das Blatt. Das letzte Modell mit Home-Button verkauft der Hersteller als Alternative zu den teuren 2018er-iPhones etwas günstiger weiter.

Das iPhone XR hat das Design des Top-Modells iPhone XS, ist aber 300 Euro günstiger mit einem Preis ab knapp 850 Euro. Es hat dafür nur eine Haupt-Kamera statt zwei beim XS und dem größeren XS Max, sowie eine günstigeren LCD-Bildschirm anstelle eines OLED-Displays. Analysten gehen davon aus, dass das Ende Oktober erschienene XR-Modell langfristig einen großen Anteil an den iPhone-Verkäufen haben wird.

iPhone Xr (6 Bilder)

Viele Farben

Zuletzt kam das iPhone 5c in verschiedenen Farben daher. Neben schwarz und weiß gibt es das iPhone Xr auch in rot, blau, Korallen-farben und gelb.

Spekulationen über eine schwächelnde iPhone-Nachfrage auf Grundlage von Informationen aus der Zuliefererbranche erwiesen sich in der Vergangenheit oft als ungenau oder falsch. Im Januar berichtete die japanische Wirtschaftszeitung zuletzt, Apple habe die Produktion des iPhone X aufgrund "enttäuschender Verkäufe" halbiert. Apple schrieb weiter Rekordzahlen, Konzernchef Tim Cook erklärte im Anschluss mehrfach, das teure iPhone X sei das meistverkaufte Modell unter den iPhones. Allerdings beruft sich Nikkei bei dem aktuellen Bericht nicht auf Komponentenlieferanten, sondern auf die Fertiger der Geräte selbst.

Apple hatte zuletzt die Analysten mit der Umsatzprognose für das laufende Weihnachtsgeschäft enttäuscht und zugleich angekündigt, ab diesem Quartal die Absatzzahlen seiner Geräte nicht mehr zu nennen – darunter fällt auch das erst seit Ende Oktober erhältliche iPhone XR. Die Zahl der verkauften Geräte repräsentiere nicht unbedingt die "Stärke des Geschäfts", betonte Apples Finanzchef. Der Konzern profitiert inzwischen auch von einem wachsenden Markt für Second-Hand-iPhones, das Geschäft mit dem Verkauf von Apps und Diensten brachte in den zurückliegenden Quartalen stets neue Rekordzahlen ein.

(lbe)