Datenbank: ScyllaDB 3.0 positioniert sich als Alternative zu Apache Cassandra

Mit Version 3.0 zieht SyllaDB in puncto Features mit Apache Cassandra gleich. Darüber hinaus hat die Datenbank auch ein völlig neues Feature im Gepäck.

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Datenbank: ScyllaDB Version 3.0 positioniert sich als Alternative zu Cassandra
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Von
  • Björn Bohn

Im Rahmen des hauseigenen Sylla Summit hat die Firma ScyllaDB die dritte Hauptversion ihrer Datenbank Scylla Open Source angekündigt. Mit dem Release soll die Datenbank nicht nur mit den verfügbaren Features der beliebten NoSQL-Datenbank Apache Cassandra gleichgezogen sein, sondern auch noch ein paar zusätzliche Werkzeuge in petto haben. Die Version soll noch im November erscheinen.

ScyllaDB positioniert sich als eine performantere Alternative zu Cassandra, verfügte aber bislang nicht über sämtliche Features des Projekts der Apache Software Foundation. Mit dem Hinzufügen von Materialized Views, Secondary Indexes und einer Kompatibilität mit dem Cassandra-3.x-Dateiformat soll sich das nun geändert haben. Im Gegensatz zu Cassandra setzt Scylla auf die Programmiersprache C++ und das Framework Seastar.

Materialized Views, ein Feature zur automatischen serverseitigen Denormalisierung einer Tabelle, soll mit Version 3.0 von ScyllaDB für den Einsatz in der Produktion bereit sein. Cassandra hatte das Feature einige Zeit ebenfalls als einsatzfähig gelistet, es aber im Oktober 2017 wieder als experimentell gekennzeichnet. Darüber hinaus setzt Scylla sekundäre Indizes ein, die zu jeder Cluster-Größe skalieren können sollen.

Grob gesagt handelt es sich bei einer Denormalisierung um die Rücknahme der Normalisierung einer Datenbank, um das Laufzeitverhalten und die Performance zu verbessern. Während ein normalisiertes Datenmodell redundanzfrei ist, sind in einer denormalisierten Datenbank Daten mehrfach vorhanden, dafür allerdings schneller aufzufinden.

Des Weiteren soll Scylla Nutzern ermöglichen, parallel Online Transaction Processing (OLTP) und Online Analytical Processing (OLAP) zu nutzen, ohne Latenzzeit oder den Durchsatz zu beeinflussen. Beide haben unterschiedliche Charakteristika im Datenzugriff: OLTP setzt auf eine Vielzahl kleiner Transaktionen, während OLAP große Scans von Datensätzen durchführt. Mit dem neuen Feature möchte sich ScyllaDB auch gegen Dienste wie Amazon DynamoDB und Microsofts CosmosDB aufstellen. Die offizielle Pressemitteilung bietet weitere Informationen zum Release. (bbo)