Infineon will stärker wachsen

Infineon hat sein Geschäftsjahr mit einem Umsatzplus von 8 Prozent abgeschlossen. Im kommenden Jahr soll die Steigerung noch höher ausfallen.

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Infineon

(Bild: dpa, Andreas Gebert)

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Von
  • dpa

Der Halbleiterhersteller Infineon profitiert weiter von einer robusten Chipnachfrage. Gute Geschäfte mit Halbleitern für die Automobilindustrie, für Industrieantriebe und Windenergie ließen Umsatz und Gewinn im vergangenen Geschäftsjahr 2017/18 steigen. Die Aktionäre sollen daher eine höhere Dividende erhalten, wie der Konzern am Montag in Neubiberg mitteilte.

Für die weitere Entwicklung zeigte sich Konzernchef Reinhard Ploss zuversichtlich. "Wir starten mit gut gefüllten Auftragsbüchern ins Geschäftsjahr 2019 und wollen weiter überdurchschnittlich wachsen."

So erwartet der Chiphersteller für das neue Geschäftsjahr ein Umsatzwachstum von 11 Prozent, plus oder minus zwei Prozentpunkte. Damit würde sich das Wachstum im Vergleich zum Vorjahr beschleunigen, als Infineon ein Umsatzplus von 8 Prozent auf knapp 7,6 Milliarden Euro erreichte. Infineon hatte zuletzt umfangreiche Investitionen in den Ausbau der Kapazitäten angekündigt, etwa in Dresden oder im österreichischen Villach. 2018/19 will der Konzern insgesamt 1,6 bis 1,7 Milliarden Euro investieren.

Für das Auftaktquartal erwartet Infineon eine saisonal typische Schwäche, der Umsatz dürfte dabei um 4 Prozent (plus oder minus 2 Prozentpunkte) sinken. An der Börse kamen die Aussagen Infineons gut an – die Aktie legte zunächst zu.

Im vergangenen Geschäftsjahr übertraf Infineon seine im Juni erhöhte Prognose leicht. Auch im Schlussquartal setzte der Konzern seinen Wachstumspfad fort. Der Umsatz stieg um 12 Prozent auf 2 Milliarden Euro. Mit einem Plus von 5 Prozent im Vergleich zum Vorquartal erreichte der Konzern das obere Ende seiner Prognose. Das operative Ergebnis nahm um mehr als ein Fünftel auf 400 Millionen Euro zu. Mit Ausnahme des Geschäfts mit digitalen Sicherheitslösungen, wie etwa Chips für Bezahlkarten und hoheitliche Dokumente, konnten alle Sparten zulegen. Auch das Automobilgeschäft wuchs weiter – hier profitierte das Unternehmen von Produkten im Bereich elektrische Antriebe.

Wermutstropfen im Quartal war der gesunkene Konzernergebnis. Hier belasteten erhöhte Rückstellungen im Zusammenhang mit der ehemaligen Tochter Qimonda den Gewinn. Infineon hatte das DRAM-Speicherchipgeschäft ausgegliedert und 2006 an die Börse gebracht, Anfang 2009 musste das Geschäft wegen eines drastischen Preisverfalls Insolvenz anmelden. Hintergrund für die Erhöhung der Rückstellungen ist eine seit Jahren laufende Klage des Insolvenzverwalters von Qimonda.

Die Aktionäre sollen eine höhere Dividende erhalten. Infineon schlägt eine Zahlung von 0,27 Euro je Aktie vor, das sind 2 Cent mehr als im Vorjahr. (olb)